Minderheiten

Todesstrafe in "schweren" Fällen: Ugandas drakonisches Anti-Schwulen-Gesetz

APA/AFP/STUART TIBAWESWA
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Das Parlament in Kampala hat ein Gesetz verabschiedet, das ein bloßes Outing unter Strafe stellt und in „schweren“ Fällen sogar die Todesstrafe vorsieht. Jetzt ist Präsident Museveni am Zug. Auch in anderen Ländern Afrikas eskaliert der Hass auf Homosexuelle. Die USA erwägen Wirtschaftssanktionen.

„Ich bin schwul.“ Dieser Satz soll reichen, um einen Mann in Uganda künftig hinter Gitter zu bringen. Gleiches gilt für Lesben und Transpersonen. Wer homosexuelle Handlungen vollzieht oder nicht meldet, muss mit bis zu 20 Jahren Gefängnis rechnen. In Fällen „schwerer Homosexualität“, zum Beispiel unter Zwang, droht sogar die Todesstrafe. Das jedenfalls sieht ein Gesetz vor, das Ugandas Parlament mit großer Mehrheit verabschiedet hat: Nur zwei von 389 anwesenden Abgeordneten stimmten dagegen.

Die Debatte am Dienstagabend in Kampala lieferte ein Anschauungsbeispiel dafür, wie weit der Hass auf Homosexuelle in Uganda gediehen ist: Bis zum Ende der Sitzung hatten die Abgeordneten fast alle der im ursprünglichen Entwurf vorgesehenen Strafen deutlich verschärft, berichtete der „Daily Monitor“. Auch die Todesstrafe wurde demnach erst im Parlament hineinreklamiert. Dabei ist Homosexualität in dem ostafrikanischen Staat, der seit gut 30 Jahren auch Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ist, ohnehin schon verboten.

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