Klimawandel

Spaniens Premier mahnt nach Waldbränden: "Klimanotstand existiert wirklich"

Verbrannte Baumstämme werden neben einem Wald aufgestapelt, der im März 2022 von einem großen Waldbrand in der Sierra de la Culebra in Tabara, Provinz Zamora, verwüstet wurde.
Verbrannte Baumstämme werden neben einem Wald aufgestapelt, der im März 2022 von einem großen Waldbrand in der Sierra de la Culebra in Tabara, Provinz Zamora, verwüstet wurde.APA/AFP/CESAR MANSO
  • Drucken

Der spanische Regierungschefs besuchte das von jüngsten Bränden betroffene Gebiet bei Valencia und Aragonien. Die Krise finde bereits statt, es gebe „keinen Platz für Leugner“, mahnte Sanchez.

Nach dem ungewöhnlich früh registrierten ersten Groß-Waldbrand des Jahres in Spanien hat Ministerpräsident Pedro Sánchez den vom Menschen verursachten Klimawandel angeprangert. "Der Klimanotstand existiert wirklich. Und er verursacht Dramen und Schäden, wie wir sie derzeit hier erleben", erklärte der Sozialist am Montag beim Besuch des betroffenen Gebiets an der Grenze der Regionen Valencia und Aragonien im Osten des Landes.

Es gehe "nicht um eine zukünftige, sondern um eine aktuelle und sehr dringende Krise", betonte er. Es gebe "keinen Platz für Leugner" des Klimawandels.

4000 Hektar Fläche verbrannt

Das seit Donnerstag wütende Feuer zerstörte bisher circa 4000 Hektar. Das entspricht einer Fläche von etwa 5500 Fußballfeldern. Rund .750 Menschen wurden aus ihren Häusern in mehr als zehn Ortschaften der Provinzen Castellón und Teruel vorsorglich in Sicherheit gebracht. Die Ausbreitung der Flammen ist vorerst seit Samstag gestoppt. Der Brand sei aber noch lange nicht unter Kontrolle und bereite weiterhin sehr große Sorgen, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE am Montag unter Berufung auf die zuständigen Behörden.

Das Feuer wird von bis zu 700 Angehörigen der Feuerwehr, des Militärs und des Zivilschutzes bekämpft. Sie werden dabei unter anderem von mehr als 20 Hubschraubern und Löschflugzeugen unterstützt. Der Waldbrand führte laut RTVE unter anderem zu einigen Stromausfällen. Mehrere Landstraßen seien weiterhin gesperrt, hieß es. Der Auslöser des Feuers war am Montag weiter ungeklärt. Die Behörden vermuten "eine falsch durchgeführte landwirtschaftliche Verbrennung".

Spanien hat schlimmstes Waldbrandjahr hinter sich

2022 war für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen des Europäischen Waldbrandinformationssystem EFFIS. Nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus wurde im vorigen Jahr bei 493 größeren Bränden eine Fläche von gut 306.000 Hektar zerstört. Das sind über 3.000 Quadratkilometer. Europaweit brannte es 2022 laut Copernicus besonders an Orten, an denen der Klimawandel die Entflammbarkeit der Vegetation erhöht habe.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.