Extinction Rebellion

Brunnen grün gefärbt: Proteste gegen Gaskonferenz in Wien gehen weiter

EXTINCTION REBELLION ÖSTERREICH
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Die Gruppe „Extinction Rebellion“ hat unter anderem die Brunnen am Schwarzenbergplatz und am Hohen Markt eingefärbt. Am Wiener Rathaus wurde ein Transparent angebracht.

Mitglieder von "Extinction Rebellion" haben am Mittwoch ihrem Unmut über die Gas-Konferenz im Wiener Marriott-Hotel Luft gemacht. Im Zuge einer Protestaktion färbten die Aktivistinnen und Aktivisten sechs Brunnen grün ein. Das gaben sie am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. Zusätzlich hinterließen die Protestierenden die Graffiti-Botschaft "Grünes Gas = dreckige Lüge" an den betroffenen Orten. Die Industrie sei unglaubwürdig, hieß es darin.

Unter anderem färbten die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten den Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz und den Brunnen am Hohen Markt grün. Laut einem Online-Bericht von "Heute" hat die Stadt Wien bereits reagiert. Der Wasserfluss im Hochstrahlbrunnen sei inzwischen gestoppt worden, hieß es.

Ungiftiges Färbungsmittel

Zur Einfärbung des Wassers wurde laut "Extinction Rebellion" das Mittel Uranin verwendet, "ein 100 Prozent biologisch abbaubares und ungiftiges Mittel, welches sonst zur Ermittlung von Strömungen verwendet wird", wurde betont. Bereits am Samstag, zwei Tage vor Beginn der Konferenz, hatten Aktivisten das Wasser im Donaukanal kurzfristig grün gefärbt.

Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "Klimagerechtigkeit Kassel" brachten außerdem am Mittwochvormittag ein Transparent mit der Aufschrift "Stop Gas, Stop NeoCO₂lonialism" am Wiener Rathaus an. Der dritte Tag der vom Energy Council ausgerichteten Konferenz steht unter dem Motto Wasserstoff. Die Kritiker der Gaskonferenz sprechen in Zusammenhang damit jedoch von einem "Feigenblatt". "Die Idee fossiles Gas in Zukunft einfach durch Wasserstoff zu ersetzen, geht nicht auf. Die Produktion von Wasserstoff ist extrem energieaufwendig und benötigt Unmengen an grünem Strom, der nicht zur Verfügung stehen wird", sagte Greenpeace-Energie-Expertin Jasmin Duregger. Wasserstoff dürfe nicht als Ausrede für den Ausbau weiterer fossiler Infrastruktur verwendet werden, so Duregger.

Am Dienstagabend kam es zudem zu weiteren Protestaktionen. Während eines Gala-Dinners im Wiener Palais Ferstl im Rahmen der Konferenz schlichen sich Protestierende als Teilnehmer getarnt in das Gebäude und störten das exklusive Abendessen. Laut Polizei wurden zwei Protestierende vor dem Palais angehalten sowie zwei weitere im Inneren des Palais durch "die Innensicherung". Bei den vier Aktivistinnen und Aktivisten handelt sich laut Polizei um drei britische Frauen und einen deutschen Mann.

Während des Abendessens seien dann unter anderem Banner gehisst worden, hieß es. "Die Aktivisten und Aktivistinnen unterbrachen lautstark das undemokratische Event und prangerten die Folgen eines korrupten Energiesystems, in die Höhe schießende Lebenshaltungskosten und eine eskalierende Klimakatastrophe an", teilte BlockGas mit. "Die beiden, die die Störaktion im Inneren durchgeführt hatten, wurden angezeigt", berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich. Zu weiteren nennenswerten Vorfällen sei es nicht gekommen.

Auf Staatsbrücke in Salzburg festgeklebt

In Salzburg haben sich drei Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf der Staatsbrücke festgeklebt und für Staus und Verzögerungen im Frühverkehr gesorgt. Die Vertreterinnen und Vertreter vom Bündnis "Letzte Generation" forderten die Politik erneut auf, „wenigstens die billigsten und einfachsten Schutzmaßnahmen für mehr Klimaschutz zu ergreifen: Ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen und die Einführung von Tempo 100 auf der Autobahn".

Die Polizei löste die Proteste behördlich auf, nach gut einer Stunde waren alle drei mit Hilfe von Lösungsmittel wieder von der Fahrbahn gelöst. Wie eine Polizeisprecherin sagte, wurde niemand verletzt. Von Passanten gab es heute gemischte Reaktionen: Verständnis und Zustimmung, aber auch Beschimpfungen und sogar Gewaltandrohungen.

(APA)

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