Militärübung

Russlands Präsident Putin startet Manöver mit Atomraketen

Das Raketensystem Yars bei einer Militärparade in Moskau. Jetzt hält Russland Manöver damit ab.
Das Raketensystem Yars bei einer Militärparade in Moskau. Jetzt hält Russland Manöver damit ab.APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Moskau testet das Raketensystem Yars, das im Ernstfall Nuklearsprengköpfe bis in die USA schießen könnte. Der Kreml-Chef will Stärke demonstrieren, während die Ukraine Russlands Nachschubzentrum Melitopol angreift.

In der Ukraine stecken die russischen Truppen in den langen, zermürbenden Kämpfen um die Stadt Bachmut fest. Und am Mittwoch fügten die ukrainischen Streitkräfte den Russen einen – symbolisch schmerzhaften – Schlag zu. Sie beschossen die ukrainische Stadt Melitopol, die bereits seit einem Jahr von Moskaus Truppen kontrolliert wird. Die Stadt ist ein wichtiges Drehkreuz für den russischen Nachschub – in Richtung Norden nach Saporischschja, aber nach Süden zur Halbinsel Krim.

Raketen könnten die USA erreichen

In dieser Situation versucht Kreml-Chef Wladimir Putin nun, an der internationalen Front Stärke zu demonstrieren: Erst feuerte Russlands Pazifikflotte bei ihren Manövern im Japanischen Meer Moskit-Marschflugkörper zur Bekämpfung von Schiffen ab. Und am Mittwoch hat Moskau neue Militärübungen gestartet: Dieses Mal soll ein System getestet werden, das im Ernstfall Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen abschießen würde – also Kernwaffen, die bis in die USA reichen.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums werden die Manöver mit dem System Yars durchgeführt. Das sind ballistische Raketen, die jeweils drei bis vier Nuklearsprengköpfe tragen können. Die Flugkörper haben eine Reichweite von 12.000 Kilometern. Starten können die Raketen entweder aus Silos oder von mobilen Abschussrampen.

Übung mit 3000 russischen Soldaten

An der Übung mit dem Yars-System nehmen laut dem Verteidigungsministerium in Moskau auch 3000 russische Soldaten teil.
Putin schickt dieses Mal eine Botschaft direkt an die USA. Denn die Interkontinentalraketen sind dafür konzipiert, weit entfernte Ziele anzugreifen. Die Nachricht an die benachbarten Europäer hat der Kreml-Chef bereits am Wochenende ausgesandt – als er angekündigt hat, taktische Atomwaffen nach Belarus zu verlegen.

Wladimir Putin (re.) mit seinem Verbündeten, dem Machthaber von Belarus Alexander Lukaschenko
Wladimir Putin (re.) mit seinem Verbündeten, dem Machthaber von Belarus Alexander LukaschenkoAPA/AFP/SPUTNIK/VLADIMIR ASTAPKO

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