Russland-Liste

"Willkommen im Klub": Tschechien stichelt gegen Ungarn

Archivbild vom tschechischen Außenminister Jan Lipavský.
Archivbild vom tschechischen Außenminister Jan Lipavský.REUTERS
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Russland nimmt Ungarn auf seine Liste von „nicht freundlichen Ländern“ auf. Tschechiens Außenminister Lipavský stichelt gegen den EU-Partner, man sei bereit „Know-how zu teilen“.

Mit einem Mix aus Bissigkeit und vielleicht auch Schadenfreude hat der tschechische Außenminister Jan Lipavský darauf reagiert, dass Russland auch Ungarn auf seine Liste von "nicht freundlichen Ländern" gesetzt hat. "Willkommen im Klub, liebe Freunde", schrieb Lipavský auf Twitter. "Wir sind bereit, unser Know-how zu teilen, weil wir eines von den zwei am längsten dienenden Mitgliedern sind", so Lipavský in Anspielung darauf, dass Tschechien und USA die ersten zwei waren.

Die Eintragung Ungarns auf die russische Liste von "nicht freundlichen Ländern" bestätigte der russische Botschafter in Budapest Jewgeni Stanislawow, berichtete das tschechische Nachrichtenportal "Novinky.cz". Ungarn habe eine pragmatische Haltung und weiche nicht dem Druck der NATO und der EU, worin das Land im bestimmten Maße erfolgreich sei. Dies ändere aber nichts an der Tatsache, dass Ungarn alle von Brüssel vorgeschlagenen antirussischen Sanktionen unterstützt habe, so der Diplomat laut "Novinky.cz".

Ungarn blieb bisher unerwähnt

Tschechien war mit den USA im Mai 2021 auf die russische Liste gesetzt worden. 2022 wurde die Liste auf insgesamt 48 Länder erweitert, einschließlich der EU als Ganzes. Ungarn als einzelner Staat war bisher auf der Liste nicht ausgesprochen erwähnt. Der ungarische Premier Viktor Orban wird seitens mehrerer NATO- und EU-Verbündeten wegen seiner Haltung in Sachen des Ukraine-Krieges und den näheren Kontakten zu Moskau kritisiert.

(APA)

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