Museum Gugging

Bowie, Rainer, Roth, alle in Gugging

Christine de Grancy fotografierte David Bowie bei seinem Besuch in Gugging 1994: Hier im Garten mit Oswald Tschirtner.
Christine de Grancy fotografierte David Bowie bei seinem Besuch in Gugging 1994: Hier im Garten mit Oswald Tschirtner. Grancy/Galerie Crone
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Neue Direktorin, neue Ausstellung: „Gugging inspiriert“ zeichnet anhand weniger prominenter Beispiele faszinierend nach, wie Künstler hier bis heute Neues suchen.

David Bowie wusste sich immerhin erkenntlich zu zeigen für die Inspiration, die er sich im Haus der Künstler in Gugging geholt hatte. Gemeinsam mit André Heller und Brian Eno plauderte er dort 1994 mit Oswald Tschirtner, August Walla und Co., bewunderte, dass diese ihre Werke nur für sich, ohne „Kunstanspruch“, schufen. Fotografin Christine de Grancy verdanken wir herrliche Dokumente dieses Besuchs. Kurz darauf zog Bowie sich dann für das Album „Outside“ – in den USA wird die Art brut Europas Outsider Art genannt – ins Studio zurück. Als er zwei Jahre später auf Tournee in die Wiener Stadthalle kam, lud er artig die Gugginger zum Konzert nicht nur ein, er betreute sie persönlich. Erst gab es einen Empfang hinter der Bühne. Dann führte er sie zu ihren Plätzen. Und lief kurz vor Beginn noch einmal zurück, um ihnen Ohrstöpsel zu verteilen. Es könne schließlich sehr laut werden, meinte er besorgt.

Die Gugginger freuten sich – wer dieser David Bowie genau war, erschloss sich ihnen allerdings nicht. Eingang in ihre Werke fanden weder seine Musik noch seine Erscheinung. Ein typisches Muster: die erhoffte Inspiration von Künstlern, die nach Gugging kommen, plus darauf folgende Einladungen zu Kaffee und Kuchen in dieses „Draußen“. Das lässt sich durch die neue Sonderausstellung „Gugging inspiriert“ im dortigen Museum verfolgen. Es ist die erste der neuen Direktorin Nina Ansperger, die lang auch in der Vermittlung des Hauses tätig war. Das merkt man positiv, das Konzept ist klar und an ein breites Publikum gerichtet. Trotzdem wurde intensiv recherchiert, auch die alte Legende von Bowie in Gugging – es war nicht sein erster Besuch, so Ansperger, er war mit Eno schon einmal in den 1970er-Jahren hier. Bowies Interesse an Schizophrenie hatte auch eine private Seite, nämlich die mütterliche: Sein Halbbruder war mit dieser Diagnose in interner Behandlung.

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