Analyse

Der Rechtsruck in Europas Norden

APA/AFP/ALESSANDRO RAMPAZZO
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Nach Schweden steht auch Finnland vor einem Machtwechsel: Bei der Parlamentswahl holte sich die konservative Nationale Sammlungspartei den Sieg, gefolgt von den Rechtspopulisten. Regierungschefin Marin muss ihr Amt abgeben.

Für die Sozialdemokraten Skandinaviens ist es das zweite politische Erdbeben innerhalb weniger Monate: Nach dem Nachbarland Schweden rückt nun auch Finnland deutlich nach rechts. Nach einer längeren Zitterpartie stand am späten Sonntagabend die konservative Nationale Sammlungspartei (KOK) von Petteri Orpo als Siegerin der Parlamentswahlen fest – knapp gefolgt von der rechtspopulistischen Partei Die Finnen von Riikka Purra, die ihr bisher bestes Ergebnis erzielte. Die populäre sozialdemokratische Ministerpräsidentin Sanna Marin kam mit ihrer Partei SDP nur auf Platz drei und muss das Amt abgeben. „Wisst ihr was? Das war ein großer Sieg!“, jubelte Orpo am Abend vor seinen Anhängern.

Damit scheint sich auch in den skandinavischen Staaten ein Trend durchzusetzen, der sich bereits in anderen europäischen Staaten wie Italien und Frankreich gezeigt hat: Die Rechtspopulisten sind wählbar geworden. In Schweden waren die ultrarechten Schwedendemokraten im September erstmals zweitstärkste Kraft geworden. Der konservative Ministerpräsident in Stockholm, Ulf Kristersson, regiert mit einer Dreier-Minderheitskoalition – von Gnaden der stimmenstärkeren Schwedendemokraten, die seine Regierung unterstützen.

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