Ermittlungen

Finanzskandal: Ehemann von Schottlands Ex-Regierungschefin wieder freigelassen

APA/AFP/ROBERT PERRY
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Der frühere SNP-Generalsekretär Peter Murrell ist ohne Anklage wieder frei. Es hatte schon in der Vergangenheit Spekulationen über die Abzweigung von Spendengeldern gegeben.

Der Ehemann von Schottlands Ex-Regierungschefin Nicola Sturgeon ist nach seiner Festnahme am Mittwochmorgen im Zuge von Ermittlungen zu den Finanzen der Regierungspartei Schottische Nationalpartei (SNP) wieder auf freiem Fuß. Der frühere SNP-Generalsekretär Peter Murrell sei "ohne Anklage vorbehaltlich weiterer Ermittlungen" freigelassen worden, erklärte die schottische Polizei.

Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, einen 58-Jährigen in Gewahrsam genommen zu haben, um ihn zu "Parteifinanzen" zu befragen. Sie durchsuchte das Haus von Sturgeon und Murrell in Glasgow sowie den SNP-Hauptsitz in Edinburgh.

Murrell war fast 25 Jahre lang Generalsekretär der SNP - bis zu seinem Rücktritt im vergangenen Monat im Streit um Mitgliederzahlen der Partei. Die SNP hatte gegenüber Medien fälschlicherweise behauptet, keine 30.000 Mitglieder verloren zu haben.

Festnahme heizt Spekulationen um Rücktritt Sturgeons an

Schon in der Vergangenheit hatte die mutmaßliche Abzweigung von rund 600.000 Pfund (etwa 684.000 Euro) Spendengeldern Fragen rund um Murrell aufgeworfen. Außerdem hatte er es versäumt, ein persönliches Darlehen an die Partei in Höhe von rund 100.000 Pfund (etwa 114.000 Euro) zu deklarieren - das könnte einen Bruch von Gesetzen zur Transparenz der Parteienfinanzierung darstellen.

Die Festnahme dürfte auch Spekulationen über die Rücktrittsgründe von Sturgeon selbst anheizen. Diese hatte im Februar angekündigt, sich aus persönlichen Gründen nach mehr als acht Jahren von der Partei- und Regierungsspitze zurückzuziehen. Seit Anfang der Woche ist ihr Parteifreund Humza Yousaf (37) neuer Regierungschef des nördlichsten britischen Landesteils. Nach einem turbulenten Wahlkampf will er die Partei hinter sich vereinen.

Die Schottische Nationalpartei arbeitet in der Regierung mit den schottischen Grünen zusammen und vertritt eine liberal-progressive Politik. Wichtigstes Ziel ist jedoch, Schottland als unabhängigen Staat aus dem Vereinigten Königreich und zurück in die EU zu führen.

(APA/dpa)

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