Interview

Psychiater: "Der Mensch ist näher am Wahn als er glaubt"

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Depressionen, Ängste, Erschöpfung: Wiens Chefpsychiater zieht eine verheerende Bilanz über die psychosozialen Folgen der Pandemie. Um die zu mildern brauche es ehrliche Aufarbeitung.

Die Presse: Sie haben kürzlich eine Sora-Studie mitpräsentiert, die bestätigt, dass es den Menschen deutlich schlechter geht als vor drei Jahren. Sechs von zehn Befragten berichten von Depressions-Symptome, Ängsten, Erschöpfung. Das erscheint sehr viel.

Georg Psota: Ich bin davon nicht überrascht. Ich hatte seit April 2020 von der psychosozialen Pandemie gesprochen, die mit Verzögerung eintreten wird. In der akuten Krise bündeln sich die Kräfte. Der Stress, die Erschöpfung kommt dann mit Verzögerung raus. Das ist eingetroffen wie erwartet. Was die Zahlen jetzt belegen: Die Folgen sind für unterschiedliche Gruppen sehr unterschiedlich: Kurz: Reich und gesund ist besser als arm und krank. Und, Frauen haben die Folgen viel stärker getroffen.

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