Pensionsreform

Frankreichs „Feministin des Klassenkampfs“ zieht gegen Macron in die Schlacht

Die neue Chefin des Verbandes CGT, Sophie Binet (Mitte), mit Gewerkschaftlern bei einer Protestaktion.
Die neue Chefin des Verbandes CGT, Sophie Binet (Mitte), mit Gewerkschaftlern bei einer Protestaktion.(c) APA/AFP/SAMEER AL-DOUMY (SAMEER AL-DOUMY)
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Sophie Binet ist neue Chefin des mächtigen Gewerkschaftsverbands CGT. Die Gewerkschaft selbst macht einen Wandel durch. Und in Paris wird Binet wohl keine nachgiebige Gesprächspartnerin sein.

Die Demonstranten blockierten einen Teil des Flughafens Charles de Gaulle. An zahlreichen Hochschulen wurde protestiert. Und in den Straßen der französischen Städte versammelten sich erneut mehrere Hunderttausend Menschen, um ihren Unmut über die von der Regierung geplante Pensionsreform kundzutun. Auf einem Video war zu sehen, wie Demonstranten in ein Firmengebäude in Paris eindrangen.
Vor dem großen Streik- und Protesttag am Donnerstag waren Gespräche zwischen Premierministerin Elisabeth Borne und den Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaftsverbände gescheitert.

„Wir haben den Eindruck, dass diese Staatsführung in einer parallelen Welt lebt“, hatte danach Sophie Binet, die neue Chefin des Gewerkschaftsverbands Confédération Générale du Travail (CGT) gesagt. „Wir haben es mit einer radikalisierten und sturen Regierung zu tun, die eine verantwortungslose und gewaltsame Strategie verfolgt und entschlossen ist, sich gegen die Straße durchzusetzen.“ Am Donnerstag setzte Binet bei ihrem Auftritt in Paris dann nach: „Es gibt keine andere Lösung, als die Reform zurückzunehmen.“

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