Italien

Anruf aus dem Krankenhaus: Berlusconi meldet sich bei Meloni

Giorgia Meloni
Giorgia Meloni IMAGO/ZUMA Press
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Der ehemalige italienische Premierminister hat eine ruhige Nacht in einer Klinik verbracht, in der er sich zur Behandlung einer Leukämie und einer Lungenentzündung befindet.

Der ehemalige italienische Premierminister Silvio Berlusconi hat eine ruhige Nacht in der Mailänder San Raffaele-Klinik verbracht, in der er sich zur Behandlung einer Leukämie und einer Lungenentzündung befindet. Dies verlautete aus Kreisen um den 86-Jährigen. Der Vorsitzende der Regierungspartei Forza Italia hatte während einer Ministerratssitzung am Donnerstagabend mit der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni telefoniert, hieß es. Auch der Vorsitzende der rechten Regierungspartei Lega, Verkehrsminister Matteo Salvioni, telefonierte mit Berlusconi. "Silvio, wir warten auf dich!", kommentierte Salvini auf Twitter.

Der Krankenhausaufenthalt Berlusconis war seinen Ärzten zufolge wegen einer Lungeninfektion nötig geworden. Die Mediziner Alberto Zangrillo und Fabio Ciceri gaben am Donnerstag in ihrer ersten Stellungnahme zum Gesundheitszustand des 86-Jährigen zudem bekannt, dass er seit längerem an Blutkrebs leide, der chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML).

Berichte über Chemotherapie

Die Lungenprobleme stünden damit in Verbindung. Seit wann das Krebsleiden besteht, wurde nicht bekannt. Chronische myelomonozytäre Leukämie, an der vor allem ältere Menschen erkranken, beginnt in den blutbildenden Zellen des Knochenmarks und greift dann auf das Blut über. Berlusconis Krebserkrankung befinde sich in einer "anhaltenden chronischen Phase" und habe sich noch nicht in eine "akute Leukämie" verwandelt, erklärten die Ärzte. Medien hatten zuvor gemeldet, dass Berlusconi in der Klinik eine Chemotherapie begonnen habe.

Fedele Confalonieri, ein langjähriger Freund Berlusconis und Vorsitzender des Familienkonzerns MFE-MediaforEurope, sprach nach einem Krankenbesuch in Mailand von einer deutlichen Besserung in den vergangenen 24 Stunden: "Wir sind optimistischer." Die fünf Kinder Berlusconis, sein Bruder Paolo und die Lebensgefährtin Marta Fascina besuchten den Patienten in der Mailänder San Raffaele-Klinik. Beim Verlassen des Krankenhauses sagte der Bruder: "Sein Zustand ist stabil, er ist ein Fels."

Vittorio Sgarbi, Staatssekretär im Kulturministerium und langjähriger Weggefährte Berlusconis, erklärte, er hoffe, dass "er die Kraft hat, diesen jüngsten Rückschlag mit dem düsteren Namen Leukämie zu überstehen". Erst vergangene Woche war Berlusconi nach einem viertägigen Aufenthalt aus der Mailänder Klinik entlassen worden. Offiziell war damals von Routineuntersuchungen die Rede.

(APA)

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