Der burgenländische Landeshauptmann startete seine „Freundschafts-Tour“ in Wiener Neustadt, wo er freundlich, aber nicht enthusiastisch empfangen wird.
Wiener Neustadt. Das Magic-Theater liegt gut versteckt am Rande von Wiener Neustadt. Selbst der Taxi-Fahrer hat Probleme, den Ort im Hinterhof eines ehemaligen Industriegebäudes zu finden. „Einen Ort des Staunens, an dem unglaubliche Momente kreiert werden“, verspricht der Veranstalter. „Lassen Sie sich auf einen Abend voller glücklicher Augenblicke ein.“
Hierher lädt Hans Peter Doskozil zur ersten Veranstaltung seiner „Freundschafts-Tour“, mit der er SPÖ-Mitglieder für die kommende Vorstandswahl überzeugen will. Doskozil, der Magier? Beim Finden des Veranstaltungsortes verlassen auch ihn die magischen Kräfte – Doskozil muss sich auf die Suche begeben und kommt deutlich verspätet.
Heimspiel für Doskozil
Der burgenländische Landeshauptmann begibt sich quasi in Babler-Land. Traiskirchen, die Heimatgemeinde des Konkurrenten Andreas Babler, befindet sich nur wenige Kilometer entfernt. Und trotzdem ist es ein Heimspiel, das den Kandidaten für den SPÖ-Vorsitz hier erwartet. Der Veranstalter, Stadtparteichef und Vizebürgermeister Rainer Spenger, deklariert sich ebenso wie der frühere Klubchef im niederösterreichischen Landtag, Reinhard Hundsmüller, gleich als Doskozil-Fan. Und auch sonst dürften sich unter den rund 100 Besuchern fast nur Anhänger des Landeshauptmannes befinden. Der Saal ist recht gut gefüllt – auch wenn es nicht den Ansturm gibt, den Konkurrent Babler verzeichnen kann (bei der amtierenden Parteichefin Pamela Rendi-Wagner weiß man es nicht so genau, sie verzichtet ja auf eine Wahlkampftour).
Man habe die Veranstaltung bewusst klein gehalten, um den direkten Austausch mit den Parteimitgliedern in den Vordergrund zu stellen, heißt es aus dem Organisationsteam um Landesgeschäftsführer Roland Fürst und Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Lercher ist im Moment der prominenteste Politiker im Doskozil-Team. Weitere Unterstützer sollen folgen, gemunkelt wird, dass der frühere Bundeskanzler Christian Kern dazu gehören könnte.