Nach dem Tod des Joggers im Trentino sollte das Projekt der Auswilderung von Bären in Zentraleuropa revidiert werden.
Nun ist sie also in Haft, die Bärin, die unlängst im Trentino einen Jogger umgebracht hat. Am 11. Mai steht sie zwar nicht persönlich vor Gericht, ein solches soll aber über ihr Schicksal entscheiden.
Würde sie als Angeklagte aufgerufen, dann wohl unter dem Namen JJ4. So nennt sie das Amt. Dabei haben ihre menschlichen Heger ihr längst einen Rufnamen gegeben. Nein, weder Winnie noch Teddy noch Ursula, sondern viel idyllischer: Gaia. Wie die Göttin der Erde, von den alten Griechen als große Mutter verehrt. Wie die Zentralfigur der Gaia-Hypothese. Diese, in den 1970er-Jahren von der Mikrobiologin Lynn Margulis und dem Chemiker James Lovelock entworfen, betrachtet die Erde und alle ihre Bewohner wie ein einziges Lebewesen.