Seetang

Algen als Helfer in der Not bei Ernährung und Klima?

Hier erntet ein Fischer in China, was dort seit Jahrtausenden zur Küche und Apotheke gehört: Kelp.
Hier erntet ein Fischer in China, was dort seit Jahrtausenden zur Küche und Apotheke gehört: Kelp. Wang Fudong Xinhua / picturedesk.com
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Seetang könnte zur Ernährung der Welt und zum Bremsen der Erwärmung beitragen. Allerdings wachsen die Hoffnungen aus ungewissem Boden.

Sie haben, vor 2,4 Milliarden Jahren, die Erde wohnlich gemacht, mit einem Abfallprodukt ihrer Fotosynthese, dem Sauerstoff, sie – und nicht die prominenteren Regenwälder – sind heute noch die dominierenden Produzenten. In der Zeit dazwischen haben sie möglicherweise dafür gesorgt, dass unsere Gehirne vor zwei Millionen Jahren stark gewachsen sind – weil in ihnen viele Nährstoffe dafür stecken und sie leicht zu ernten waren (Journal of Applied Phycology 29: 2377). Später haben sie vermutlich den Siedlern den Weg nach Amerika bereitet, zumindest fanden sich dort Spuren ihrer ersten Nutzung als Nahrung, vor 14.000 Jahren in Monte Verde in Chile (Science 320, S. 784).

Sie? Die Algen, früh winzig kleine, später auch zu mächtigen Wäldern heranwachsende. Die sollen uns nun aus vielen Nöten heraushelfen, in die wir uns mit unseren großen Gehirnen gebracht haben: von denen der Ernährung bis zu denen des Klimas. Darauf setzt ein anschwellender Chor, der 2020 in einem „Manifesto for a sustainable Future“ gipfelte, das von einem breiten Bündnis – von der UNO über die Weltbank bis zum WWF – getragen war: „Seaweed Revolution“.

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