Salzburg-Wahl läuft: Erster Spitzenkandidat gibt Stimme ab

Kay-Michael Dankl
Kay-Michael Dankl(c) APA/BARBARA GINDL
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Die Salzburger können heuer aus insgesamt acht Parteien wählen, die alle landesweit auf dem Stimmzettel zu finden sind. Die KPÖ war zuletzt vor 74 Jahren im Salzburger Landtag vertreten.

Das Bundesland Salzburg wählt heute, Sonntag, einen neuen Landtag. Um 7.00 Uhr öffnete der überwiegende Teil der insgesamt 519 Wahllokale. Derzeit regiert die ÖVP unter Landeshauptmann Wilfried Haslauer gemeinsam mit den Grünen und Neos. Laut den zuletzt veröffentlichten Umfragen ist eine Fortführung dieser vielfach als "Dirndl-Koalition" bezeichneten Regierung nach der Wahl ungewiss.

Als Erster hat heute der Spitzenkandidat der KPÖ Plus, Kay-Michael Dankl schon vor 8.00 seine Stimme im Salzburger Stadtteil Lehen abgegeben. Die Umfragen halten es für realistisch, dass er und seine Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringen werden. Die Kommunisten wären dann das erste Mal seit 1949 wieder im Landtag vertreten. Bei der Landtagswahl im Jahr 2018 war die KPÖ nur in zwei der sechs Wahlkreise angetreten und hatte lediglich 1.014 Stimmen (0,4 Prozent) erhalten. "Ich bin hoffnungsfroh, dass der Einzug gelingt. Aber es wird auf jeden Fall knapp", sagte Dankl vor der Stimmabgabe.

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Die Salzburgerinnen und Salzburger können heuer aus insgesamt acht Parteien wählen, die alle landesweit auf dem Stimmzettel zu finden sind. Neben den fünf Landtagsparteien und der KPÖ Plus treten auch zwei Listen an, die aus der Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen gewachsen sind: Zum einen "Menschen Freiheit Grundrechte" (MFG), von der sich vergangenen Herbst die Partei "Wir sind Salzburg" abgespaltet hat. In allen drei Umfragen liegen diese beiden Parteien weit unter der Eintrittshürde von fünf Prozent. Erstmals können heuer zwei Vorzugsstimmen vergeben werden, eine auf Landes- und eine auf Bezirksebene. Wahlberechtigt sind 386.947 Salzburgerinnen und Salzburger - um rund 3.140 weniger als noch im Jahr 2018. Die Wahlbeteiligung betrug damals 65,0 Prozent.

(APA)

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