Mitmach-Partei

Babler will SPÖ bis zu "Einigungskongress" vereinen

Andreas Babler soll bei seiner Tour schon 5000 Kontakte geknüpft haben.
Andreas Babler soll bei seiner Tour schon 5000 Kontakte geknüpft haben.(c) IMAGO/Martin Juen
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Mit einer Basistour und einer verbundenen Mitglieder-Offensive will Babler viele neue Kontakte knüpfen. Beim einem Einigungskongress im Herbst sollen dann Schwerpunkte festgelegt werden, für die nächste Nationalratswahl.

Der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler will im Fall seiner Wahl zum SPÖ-Chef die Partei einen. Dazu hat er Montagnachmittag in einer Pressekonferenz in Wien einen Plan vorgelegt, der von einer Basis-Tour durch alle Bezirke über eine Mitglieder-Offensive hin zu einem Einigungskongress führen soll: "Als Parteivorsitzender werde ich die Partei vereinen und zusammenführen."

Für Babler geht es darum, allen die Hand zu reichen. Das gehe von Christian Kern über Pamela Rendi-Wagner über Hans Peter Doskozil bis hin zu Julia Herr. Wenn man nicht gemeinsam auftrete, könne man keine Wahl gewinnen.

Auch das gegenseitig sich die Schuld zuschieben wie nach der Salzburg-Wahl müsse aufhören: "Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam." Landeschef David Egger habe einen engagierten Wahlkampf geführt, streute er dem erfolglosen Spitzenkandidaten Rosen, wiewohl der eigentlich zum Lager Doskozils gezählt wird. Die Diskussionen um den Parteivorsitz seien natürlich auch "nicht förderlich" für einen Wahlkampf gewesen.

Moderne Mitmach-Partei

Den Erfolg der KPÖ wertete Babler als Ausdruck der "Sehnsucht nach moderner authentischer Politik mit klarer Kante". Der kommunistische Spitzenkandidat habe mit einem klassischen sozialdemokratischen Programm reüssiert. Dies ließ den Bürgermeister einmal mehr die Forderung nach authentischer Politik fern von Spindoktoren erheben.

Schaffen will er dies, indem er die SPÖ zu einer modernen Mitmach-Partei formen will. Schon jetzt hat er im Rahmen seiner Tour eigenen Angaben zufolge 5000 persönliche Kontakte geschafft. Bis zu deren Ende sollen es 10.000 werden. Über den Sommer würde Babler dann schon als Parteichef durch jeden Bezirk Österreichs touren.

Verbunden werden soll dies mit einer Mitglieder-Offensive. 10.000 weitere neue strebt der Bürgermeister an. Mit Mitglieder-Versammlungen soll dann Expertise für ein Wahlprogramm gesammelt werden. Der November soll dann einen Einigungskongress bringen, wo die Schwerpunkte festgelegt werden sollen, mit denen die SPÖ in die nächste Nationalratswahl gehen soll.

Wo er gebraucht wird 

Sollte Babler den Dreikampf um den Parteivorsitz verlieren, würde er für die SPÖ dort agieren, "wo sie mich braucht". Dass er sich einer anderen linken Partei anschließen könnte, schließt er aus. Die Mitgliedschaft in der SPÖ sei eine "tiefe innere Lebensentscheidung".

Von der Befragung erhofft sich Babler eine klare Entscheidung. Ein Antreten beim anschließenden Parteitag schloss er wieder nicht aus, sollte er nicht Erster werden, aber die Abstände knapp sein.

(APA)

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