Hakuto-R

"Harte Landung": Japanische Mondmission offenbar gescheitert

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Eine knappe halbe Stunde nach der geplanten Landung der Sonde auf dem Mond brach der Funkkontakt ab. Man müsse deshalb annehmen, dass sie nicht beendet werden konnte.

Die unbemannte Mondmission des japanischen Start-Up-Unternehmens Ispace ist offenbar gescheitert. Der Mondlander "Hakuto-R" sei wahrscheinlich bei einer "harten Landung" auf der Mondoberfläche abgestürzt, erklärte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada am Mittwoch. Zuvor war der Funkkontakt zur Sonde abgebrochen. Ziel der Mission war es, als erstes Privatunternehmen eine Sonde auf den Mond zu bringen. Bisher gelang es nur den USA, Russland und China, Roboter auf den Mond zu bringen.

Wie das Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit) eine knappe halbe Stunde nach der geplanten Landung mitteilte, brach der Funkkontakt mit seinem Mondlander ab. "Wir müssen daher annehmen, dass wir die Landung auf der Mondoberfläche nicht beenden konnten", hatte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada erklärt.

„Weißer Hase“ im All

"Hakuto-R" ist eine zwei mal 2,50 Meter große Sonde. Ein Erfolg der Mission war jedoch von Anfang an keinesfalls sicher. Im April 2019 war die israelische Non-Profit-Organisation SpaceIL bereits mit einem ähnlichen Versuch gescheitert. Ihre Sonde zerschellte auf der Oberfläche des rund 400.000 Kilometer entfernten Erdtrabanten.

Hakuto-R hat mehrere Mondfahrzeuge an Bord, darunter auch ein nur acht Zentimeter großes Modell. Die Sonde sollte auch einen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate auf den Mond bringen. Der als Landeort gewählte Atlas-Krater liegt am südöstlichen Rand des Mare Frigoris ("Meer der Kälte"). Eine Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hatte den Lander im Dezember auf den Weg gebracht. Hakuto bedeutet im Japanischen "weißer Hase" - der lebte in der japanischen Mythologie auf dem Mond. Das "R" steht für englisch reboot, Neustart.

„Artemis“-Projekt der USA

Die Erforschung des Erdtrabanten hatte in den 1950er-Jahren während des Kalten Krieges als hitziger Wettbewerb zwischen den USA und der ehemaligen Sowjetunion begonnen. Die Sowjets landeten 1959 mit einer unbemannten Sonde auf der Mondoberfläche. Den USA gelang zehn Jahre später mit "Apollo 11" die erste bemannte Mission. Vor zwei Jahren schickte China eine Kapsel zum Mond und holte Gesteinsproben. Im Zuge des "Artemis"-Projekts der USA sollen demnächst wieder Menschen zum Mond fliegen.

(APA/AFP/dpa)

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