Mit einer breit angelegten Werbekampagne will das russische Verteidigungsministerium neue Kämpfer für den Krieg in der Ukraine gewinnen. Die Logik: Ein „richtiger Kerl“ müsse dienen.
Ein Mann in Camouflage steht in einem Supermarkt, das Gewehr im Anschlag. Das Bild wechselt, der Mann entpuppt sich als Wachmann am Eingang des gezeigten Ladens. „Hast du etwa davon geträumt, solch ein Beschützer zu werden?“, heißt es in einem Spruch daneben. Die Szenerie ändert sich: In einem Fitnessstudio nimmt nun ein Trainer dem Menschen vor sich die Stange weg. „Liegt etwa darin deine Stärke?“, wird eingeblendet. Es wird Nacht, ein Taxi fährt durch die nasse Dunkelheit, der Fahrer packt das Geld seines Gastes ein. „Wolltest du etwa solch einen Weg einschlagen?“, wird in weißen Buchstaben auf dunklem Grund gefragt. Dann tauchen alle drei Männer aus dem Nebel auf, in Armeeuniform samt einem Z auf dem Arm. „Du bist doch ein Kerl! Dann sei es auch! Diene unter Vertrag“, lautet die Botschaft des russischen Verteidigungsministeriums, das mit diesem Filmchen um neue Vertragssoldaten wirbt. Im Staatsfernsehen, in den sozialen Netzwerken, bei Veranstaltungen.
Keine 50 Sekunden lang ist der Clip, mit dem Moskau sein Kanonenfutter für die Front in der Ukraine gewinnen will. Die Botschaft dahinter ist recht primitiv: Wachmann, Fitnesstrainer, Taxifahrer – das seien keine Berufe für wahre Männer, ein richtiger Mann müsse eine Waffe in die Hand nehmen und sein „Vaterland verteidigen“. Das sei doch der Traum aller „Muschiks“, wie der Macho-Mann in Russland genannt wird.