Im Schatten der Koalitionsverhandlungen will die Politik die Rechte der Umweltanwältin verwässern. Der jetzige Vorstoß ist weder der erste noch ist er auf Salzburg beschränkt. Nun formiert sich dagegen eine breite Allianz.
„Es ist bedauerlich, dass ein derartiger Appell überhaupt notwendig ist“, meint Helga Kromp-Kolb, emeritierte Professorin an der Universität für Bodenkultur und Doyenne der österreichischen Klimaforschung. Sie ist eine der Unterstützerinnen eines Appells, der von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Dutzenden Wissenschaftlerinnen getragen wird.
Die breite Allianz zielt darauf ab, die Rechte der Landesumweltanwaltschaften abzusichern und auszuweiten. Diese Einrichtungen sollten, so Kromp-Kolb, „als Brücke zur Wissenschaft eine der wichtigsten Instanzen für jede Landesregierung sein.“ Und sie sollten vor allem in Genehmigungsverfahren eine Stimme der Natur und Umwelt sein, die zuvor stumm gewesen sind und keinen Preis hatten.
Derzeit geraten einige der Landesumweltanwaltschaften jedoch mehr und mehr unter Druck, zuletzt in Salzburg. Es lohnt ein kurzer Blick in die Vergangenheit, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.