Die Welt bis gestern

Mieterschutz – plus etwas Marx

Mit roter Flagge gegen Kürzungen bei Familienbeihilfe und Bildungsbudget. Studentendemo Ende Oktober 2010 in Wien.
Mit roter Flagge gegen Kürzungen bei Familienbeihilfe und Bildungsbudget. Studentendemo Ende Oktober 2010 in Wien.Christian M. Kreuziger / picturedesk.com
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Die Wohnungsnot ist der Begleiter der unterdrückten Klassen, sagten die Begründer der kommunistischen Lehre. Das Thema machte die jungen KPÖler jetzt erfolgreich.

Unsere etablierten Parteien sollten achtsam im Umgang mit ihren Jugendorganisationen sein. Im April 2017 kam es zum Bruch zwischen den Jungen Grünen unter Flora Petrik und der Mutterpartei mit Eva Glawischnig an der Spitze, Robert Kriechbaumer erzählt das in seiner Geschichte der Grünen detailliert. Der Rauswurf der Jungen, ohne Zweifel keine strategische Meisterleistung, wurde vom erweiterten Bundesvorstand mit überwältigender Mehrheit mitgetragen. Am symbolträchtigen 1. Mai beschlossen rund 160 Grüne die Gründung eines neuen, parteiunabhängigen Jugendverbandes mit dem Ziel, junge Menschen für ein linkes politisches Engagement zu gewinnen: „Es braucht einen Rettungsanker für die Demokratie außerhalb der Parteien“, so Petrik. Die Menschen seien nicht mehr für die Politik zu begeistern.

Ende Juni wurde klar, in welche Richtung sich die Jungen Grünen entwickeln wollten. Sie bildeten eine neue linke Mischplattform: „Plus – Plattform unabhängig & solidarisch“. 81 Teilnehmer eines Bundeskongresses verabschiedeten ein linkes Konzept und bildeten eine Wahlgemeinschaft mit der Kommunistischen Partei Österreichs unter dem Titel KPÖ plus. KPÖ-Chef Mirko Messner zeigte sich über den Zuzug hoch erfreut und begrüßte ihn als „vielversprechende neue Perspektive in der einbetonierten österreichischen Parteienlandschaft“. Die Gruppierung wollte „kein Teil des Systems werden, sondern etwas verändern und sich mit den Mächtigen anlegen“. Der ehemalige Leiter der Salzburger Grünen Bildungswerkstatt und ehemalige Bundessprecher der Jungen Grünen, Kay-Michael Dankl, trat an die Spitze von KPÖ plus.

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