Autoindustrie

Gewinneinbruch bei BMW und VW

Schwankende Rohstoffpreise machen der Autoindustrie zu schaffenl.
Schwankende Rohstoffpreise machen der Autoindustrie zu schaffenl. APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Die deutschen Autobauer steigerten ihren Umsatz deutlich, doch die Krise schlägt durch.

Die Autoindustrie schloss 2022 mit Rekordgewinnen ab, auch das heurige Jahr läuft gut an. Doch wegen Abschreibungen und hoher Preisschwankungen bei Rohstoffen bleibt am Ende deutlich weniger Geld als im Vorjahresquartal.

Etwa bei BMW: Der bayerische Autobauer legte bei den Erlösen im ersten Quartal um 18,3 Prozent auf 36,9 Mrd. Euro zu. Die Gewinnmarge verbesserte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr von 8,9 auf 12,1 Prozent. Doch beim Nettogewinn verbuchten die Münchner massive Abstriche: Er fiel gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres um 64 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Grund war laut Angaben von BMW, dass ein einmaliger Bewertungseffekt wegen der Vollkonsolidierung des China-Geschäfts aus dem Vorjahr wegfiel.

An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der Autobauer fest. In Europa sei gegenwärtig noch mit einem leichten Wachstum des Gesamtmarkts zu rechnen, nachdem im ersten Quartal der Auftragsbestand auf einem hohen Niveau verblieb. Allerdings stellten das hohe Inflations- und Zinsumfeld Unsicherheitsfaktoren dar. Bei den Autopreisen sagte BMW eine Normalisierung auf den Neu- und Gebrauchtwagenmärkten voraus.

VW-Einbußen in China

Auch beim Volkswagen-Konzern laufen die Umsätze gut. Sie legten im ersten Quartal um knapp 22 Prozent auf 76,2 Mrd. Euro zu. Der Betriebsgewinn wuchs um 35 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro, wenn man die Bewertung von Absicherungsgeschäften im Materialeinkauf in den Büchern außen vor lässt. Doch wegen der starken Preisschwankungen bei Rohstoffen und der wachsenden Konkurrenz in China brach das Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode unter dem Strich auf 4,7 Mrd. Euro massiv ein. Das operative Ergebnis sank um 31 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab.

Unter den Erwartungen blieb der Konzern zuletzt ausgerechnet in seinem mit Abstand wichtigsten Markt China. Dort nahmen die Verkäufe von Jänner bis März um 14,5 Prozent ab, bei Elektroautos fiel das Minus sogar noch größer aus. Die Kernmarke VW büßte in der Volksrepublik erstmals seit Jahrzehnten die Marktführerschaft an den lokalen Elektrorivalen BYD ein.

(red./ag.)

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