Kampf um SPÖ-Führung

Umfrage: Mehrheit der SPÖ-Wähler für Rendi-Wagner

APA/FLORIAN WIESER
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Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler polarisieren die SPÖ-Wähler laut einer OGM-Umfrage. Nur die Hälfte der befragten SPÖ-Wähler glaubt an ein Ende der Grabenkämpfe nach dem Parteitag.

Noch bis 10. Mai läuft in der SPÖ die Mitgliederbefragung über die künftige Parteiführung. Laut einer OGM-Umfrage für den "Kurier" (Sonntagausgabe) hat die aktuelle Chefin Pamela Rendi-Wagner im Dreikampf mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dem Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler dabei gute Karten, Babler und Doskozil polarisieren laut der Befragung.

In der OGM-Erhebung (knapp 2.300 Befragte in zwei Wellen, Schwankungsbreite 2 Prozent) haben 79 Prozent der SPÖ-Wähler angegeben, dass für sie die SPÖ mit einer Spitzenkandidatin Rendi-Wagner wählbar wäre. 15 Prozent haben das ausgeschlossen. Für Doskozil können sich 57 Prozent der SPÖ-Wähler erwärmen, 35 Prozent würden die Partei unter ihm nicht wählen. Die Wahl einer Babler-SPÖ könnten sich 51 Prozent vorstellen, 38 Prozent nicht. Unter allen Wählerinnen und Wählern wäre die SPÖ mit einem Spitzenkandidaten Doskozil für 48 Prozent wählbar, mit Rendi-Wagner für 43 und mit Babler für 36 Prozent.

Mehrheit unterstützt Mitgliederbefragung

Dass derzeit die 148.000 Mitglieder bei der Befragung kundtun können, wer künftig an der Spitze der Partei stehen soll, tut der Sozialdemokratie aus Sicht von 62 Prozent der befragten SPÖ-Wähler gut. Management, Information und Organisation der Mitgliederbefragung finden allerdings 50 Prozent verbesserungswürdig. Dass mit der fixen Personalentscheidung am Sonderparteitag am 3. Juni die Personaldebatten in der SPÖ ein Ende haben, ist für die befragten SPÖ-Mitglieder noch nicht ausgemacht. Nur ein Drittel der SPÖ-Wähler erwartet, dass alle Lager den "Entscheid akzeptieren und stillhalten" werden. 51 Prozent glauben, dass die Grabenkämpfe weitergehen.

Vorsitzkandidat Doskozil hat unterdessen am Sonntag Bilanz über seine "Freundschaft-Tour" gezogen, bei der er laut Aussendung bei rund 20 Veranstaltungen Kontakt mit mehreren tausend SPÖ-Mitgliedern hatte. "Es geht ein Ruck durch die Sozialdemokratie, es gibt eine neue Aufbruchsstimmung, die mich extrem zuversichtlich macht, dass wir gemeinsam wieder Wahlen gewinnen können", wurde er zitiert. Die SPÖ müsse bei Themen wie Mindestlohn, leistbarem Wohnen, dem Kampf gegen die Teuerung und einem starken Staat "glaubwürdig für Veränderung stehen". Der Rückhalt in der Parteibasis dafür sei groß und so werde es auch möglich sein, Schwarz-Blau und Herbert Kickl als Kanzler zu verhindern.

(APA)

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