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Tennisturnier in Mauthausen? Oder gar Tanzen in Auschwitz?

Just am Tag des Gedenkens an die KZ-Befreiung hat in Mauthausen ein internationales Tennisturnier begonnen. Manche finden das befremdlich. Haben sie recht?

„Es war eine schöne Stadt“, schrieb Friedrich Torberg 1963 in seinen „Notizen von einer Reise durch die Bundesrepublik“ über Nürnberg: „Wenn ich nur wüsste, woran sie mich erinnert. Wenn ich nur der Assoziations-Bedrängnis entgehen könnte, die mich hier heftiger überfällt als anderswo. Wenn mir doch zu Hans Sachs und zum Lebkuchen und zu Dürer nicht der ,Stürmer‘ einfiele und die Nürnberger Gesetze und der Nürnberger Prozess.“

Zu Nürnberg fällt einem heute beides ein. Fans von Bob Dylan wohl auch, dass dieser dort, und zwar just auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, 1978 eines seiner ersten Konzerte in Deutschland gab. Das wurde damals von Sensiblen auch als Akt der Wiederaneignung verstanden – zumal der Jude Dylan mit dem Rücken zur ehemaligen Hitler-Tribüne sang. Sein letztes Lied in Nürnberg 1978 war „The Times They Are a-Changin'“.

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