Analyse

Ist die AfD jetzt wirklich die stärkste Partei Ostdeutschlands?

(c) IMAGO/Karina Hessland (IMAGO/KH)
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Eine Meldung sorgt für Aufregung: Die Rechten sollen im deutschen Osten vorn sein. Woran das liegt – und warum es so nicht ganz stimmt.

Die Schlagzeile klang, wie Boulevard eben klingen muss. „Neue Schock-Zahlen: Warum ist die AfD im Osten so stark?“, schrieb die Zeitung „Bild“ zu Wochenbeginn. Eine neue Umfrage würde belegen: Die rechte Partei – die dem deutschen Verfassungsschutz als Verdachtsfall für Rechtsextremismus gilt – liege in den ostdeutschen Bundesländern bei 26 Prozent, die zweitplatzierte CDU drei Prozentpunkte dahinter. Die Meldung machte prompt die Runde, wurde von etlichen deutschen Zeitungen übernommen – und schaffte es bis nach Österreich.

1. Die AfD ist „im Osten“ nur vorn, wenn man besonders rechnet

Das Problem mit dem „Umfrage-Hammer“ (Copyright: „Bild“) beginnt mit den Zahlen selbst. Das kleine ostdeutsche Institut Insa hat für „Bild“ fünf alte Umfragen zusammengezählt – und dabei Berlin ausgelassen. Die Hauptstadt mag ein Sonderfall sein, zählt aber klar zu den neuen Bundesländern. Hier landete die AfD trotz Proteststimmung bei der Wiederholungswahl im Februar bei unter zehn Prozent auf dem fünften Platz.

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