Leitartikel

Österreich könnte der Ukraine wohl mehr helfen, es will nur nicht

Entminungsgerät bei der ostukrainischen Stadt Cherson.
Entminungsgerät bei der ostukrainischen Stadt Cherson.IMAGO/UPI Photo
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Das Verteidigungsministerium will die Ukraine nicht beim Entminen unterstützen. Das könnte auch mit den Umfragen zu tun haben.

Die Dimensionen sind monströs: In der Ukraine ist eine Fläche zweimal so groß wie Österreich mit Minen verseucht, darunter mit PFM-1, also mit „Schmetterlingsminen“, wie sie die Sowjets schon vor vier Jahrzehnten in Afghanistan gelegt haben. Diese Minen sind oft grün und sehr klein, man sieht sie kaum, aber ihre Sprengkraft ist stark genug, um Kinder zu töten und Erwachsene zu verstümmeln. Allein im März zählten sie in der Ukraine 100 zivile Minenopfer. Und es werden mehr werden, warnen Helfer: weil sich das Leben in den warmen Monaten ins Freie verlagert und weil das Gras wächst und damit den Blick auf Tretminen verstellt.

Experten reden von einem Wettlauf gegen die Zeit. Österreich aber will sich Zeit lassen. Solang Krieg herrscht, soll das Bundesheer nicht bei der Minenräumung helfen. So hat es Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) entschieden. In Frontnähe ist das verständlich, aber auch in zivilen Gebieten Hunderte Kilometer dahinter, die einmal Schlachtfeld waren, aber jetzt nur noch Minenfeld sind?

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