Segen

Selenskij will sich Segen des Papstes holen

Der ukrainische Präsident reist nach Rom und Berlin.

Wien/Rom. Zahllose Male hat die Regierung in Kiew den Papst bereits in die Ukraine eingeladen, was Franziskus indes stets mit dem Argument der Überparteilichkeit und einer Pendelmission auch nach Moskau ausschlug – zuletzt im Zuge einer Audienz für den ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal. Am Samstag hat sich nun der ukrainische Präsident im Vatikan und in Rom angesagt.

Wolodymyr Selenskij will mit Franziskus über eine Friedensinitiative diskutieren, die er selbst lanciert und über die der Papst nach seiner Ungarn-Visite neulich vage Andeutungen gemacht hat. Womöglich steht sie im Zusammenhang mit einer Sondierungsmission des chinesischen Sonderbotschafters Li Hui kommende Woche in der Ukraine im Rahmen einer Europareise. Der Westen setzt einige Hoffnung in die chinesische Vermittlungsaktivität.

Empfang des Karlspreises

Selenskij wird in Rom auch mit Sergio Mattarella, dem italienischen Präsidenten, sowie mit Regierungschefin Giorgia Meloni zusammentreffen. Sie war zum ersten Jahrestag des Kriegs nach Kiew gereist, um ihre Solidarität zu demonstrieren und das Putin-Faible ihres Koalitionspartners Silvio Berlusconi zu konterkarieren.

Danach soll der ukrainische Präsident nach Berlin weiterfliegen, wie aus Polizeikreisen vor Wochen durchgesickert ist. Selenskij ist heuer zum Träger des Karlspreises auserkoren worden, der jährlich in Aachen verliehen wird. In Berlin wird der Staatschef bei Kanzler Olaf Scholz vorstellig werden, um Deutschland für Finanzhilfe beim Wiederaufbau zu verpflichten. Selenskij hat heuer eine Reihe von EU-Hauptstädten besucht, zuletzt Helsinki und Den Haag. (vier)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.