Größter Anleiheninvestor flüchtet aus US-Staatsanleihen

Groesster Anleiheninvestor flieht USStaatsanleihen
(c) Reuters (Romeo Ranoco)
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Der weltgrößte Anleiheninvestor Pimco hat den Anteil an US-Staatsanleihen binnen zwei Monaten von 30 auf 12 Prozent reduziert.

Der weltgrößte Anleiheninvestor Pimco zieht sich massiv aus US-Staatsanleihen zurück. Schon im Dezember wurde im hauseigenen Total Return Anleihefonds, dem weltweit wichtigsten seiner Art, der Anteil an US-Staatstiteln von 30 auf 22 Prozent reduziert, wie "Die Presse" Anfang Februar berichtete. Bis zum Jänner wurde dieser Wert nun gar auf 12 Prozent gesenkt, schreibt die "Financial Times". Das ist der niedrigste Stand seit Jänner 2009, als der Anteil 15 Prozent betrug.

Pimco rät seinen Anlegern, Positionen in US-Staatsanleihen abzubauen und stattdessen in Schuldtitel von aufstrebenden Lädern zu investieren. "US-Staatsanleihen müssen aus den Portfolios verbannt und durch attraktivere Alternativen - sowohl auf Ebene des Risikos als auch der Rendite - ersetzt werden", sagte Bill Gross, der Gründer des Anleiheninvestors, bereits Anfang Februar in seinem monatlichen Kommentar für die Investoren. Ein niedriger oder negativer realer Zinssatz über einen längeren Zeitraum sei das "teuflischste" aller geldpolitischen Mittel.

"Dreistes Schnellballsystem"

Gross hat in der Vergangenheit wiederholt vor der US-Geldpolitik gewarnt. Er kritisiert, dass die US-Notenbank China und Japan mittlerweile als größter Gläubiger Amerikas überholt hat. Um 1,1 Billionen Dollar hat die Fed US-Staatspapiere aufgekauft. Für Gross ist das nichts anderes als ein "dreistes Schneeballsystem". Er bezeichnet die Schuldenmacherei der USA als kopflos.

In seinem Kommentar sprach Gross sogar von einem "Handel mit dem Teufel", wie die Finanz-Nachrichtenagentur "Bloomberg" vermeldet: Die politischen Entscheidungsträger würden die Investoren und Sparer enteignen, indem sie die Zinssätze auf künstlich rekordtiefen Ständen ließen.

Ausweg Inflation, "wenn es hart auf hart kommt"

Auch Pimco-Co-Chef Mohamed El-Erian hatte vor einer Woche gewarnt: Die USA würden, "wenn es hart auf hart kommt", den Inflationsweg nehmen ("DiePresse.com" berichtete).

Die USA müssten sich auf ein dauerhaft schwaches Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und eine Neuausrichtung der Weltwirtschaft einrichten, ist El-Erian überzeugt.

(Red.)


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