Deutschlands Finanzminister Schäuble verweist auf "Erfahrungen des vergangenen Jahres" und will einen umfangreicheren und strengeren Test.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble fordert eine deutliche Verschärfung der Stresstests für europäische Banken. "Wir sind auch nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres dafür, einen neuen Stresstest so umfassend wie möglich und so streng wie möglich anzugehen", sagte Schäuble am Samstag nach einer G-20-Ministerkonferenz in Paris. Er sei aber zu einer Diskussion bereit, was aus dem Stresstest veröffentlicht werde.
Bundesbank-Präsident Axel Weber wies darauf hin, dass beim vorherigen Stresstest die Positionen der Banken in Bezug auf Staatsanleihen Teil der Veröffentlichung waren. Die Frage, wie die Engagements der Kreditinstitute in den verschiedenen Bereichen aussehen, sei also nicht ungewöhnlich. Allerdings sei bei der Veröffentlichung nicht mit Ausfallwahrscheinlichkeiten hantiert worden.
"Als Aufseher kann man sich das als Übung im geschlossenen Raum durchaus immer mal fragen, wie die Exponiertheit einer Bank gegenüber solchen Anleihen aussieht", sagte der deutsche Notenbankpräsident. Es sei aber etwas ganz anderes, solche Szenarien zu veröffentlichen. Noch sei im europäischen Bankenaufsichtsausschuss nicht genau klar, wie der kommende Stresstest aussehen werde und insbesondere was und wie publiziert werde.
Weber kündigte darüber hinaus an, dass im nächsten Stresstest auch die Liquiditätssituation der Banken eine Rolle spielen werde. Bezüglich einer möglichen Veröffentlichung seien noch große Diskussionen im Gange. Er glaube, dass man mit sehr sensiblen Daten auch sehr behutsam umgehen müsse.
(APA)