Opernball: ATV filmt Heinzl beim Lästern über ORF

Opernball filmt Heinzl beim
Opernball filmt Heinzl beim(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Der Society-Reporter bezeichnet die Live-Übertragung des Opernballs als "Katastrophe" und zieht über "Desi" her. Der Zentralbetriebsratschef des ORF rechnet deshalb mit Heinzls Abgang, die ORF-Führung beschwichtigt.

ORF-Society-Reporter Dominic Heinzl macht derzeit wieder einmal via ATV von sich reden. Der Privatsender veröffentlichte am Freitag einen Mitschnitt eines Gesprächs des Gesellschaftsjournalisten, in dem er über die heurige ORF-Übertragung vom Opernball herzieht. "Die Live-Übertragung war die totale Katastrophe", sagt Heinzl etwa. Die Szene spielte sich in unmittelbarer Nähe mehrerer Fernsehkameras in einem Gang der Staatsoper ab. "Ich hab' da letztes Jahr meine Sünden abgebüßt." Dass er von hinten in Ton und Bild gefilmt wurde, merkte Heinzl offenbar nicht.

"Heuer war es total arg"

Sein hartes Urteil hat er von einem Kollegen bezogen. Heinzl schilderte eine Beschreibung der ORF-Übertragung durch "Atha", womit Ex-News-Chefredakteur Atha Athanasiadis gemeint gewesen sein dürfte. "Er sagt, es war viel schlimmer als letztes Jahr. Letztes Jahr war dagegen super. Heuer war's total arg", so der "Chili"-Moderator in den ATV-Aufnahmen. "Der Atha sitzt vorm Fernseher und beobachtet das."

"Wer hat da so versagt?" will Heinzls Gesprächspartnerin wissen. "Naja die Regie, die Desi (Spitzname von Opernballorganisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, Anm.)..." Heinzl weiter: "Du kannst der beste Fernsehmann sein, der du willst. Wenn du dort am Red Carpet stehst und alle überfahren dich, und du siehst nichts, weil alle auf dich zu kommen, und du hörst aus der Regie: 'Geht schon, du bist drauf!' Mit wem willst du reden?"

Heinzls Aussagen "absolut entbehrlich"

Der Zentralbetriebsratschef des ORF, Gerhard Moser, fordert  wegen Heinzls Aussagen sinngemäß dessen Rückführung zu den Privatsendern. "Ich halte die Äußerungen des Herrn Heinzl, wohlbestallter Subunternehmer des ORF mit eigens errichtetem Studio im Funkhaus, für absolut entbehrlich", so Moser am Freitag.

Es sei "auch nicht übermäßig intelligent, sich auf andere zu berufen, um dann das Unternehmen ORF und auch die Organisatorin des Opernballs anzugreifen", kritisierte der Zentralbetriebsrat. Er gehe davon aus, "dass der ORF die nötigen Entscheidungen trifft und den Herrn Heinzl wieder dorthin zurückführt, von wo er letztlich herkam: von Privatmedien und deren Umfeld".

"Gespräch widerrechtlich mitgeschnitten"

Die ORF-Führung hat die Darstellung, Heinzl habe die Live-Übertragung des Opernballs kritisiert, dagegen zurückgewiesen. "Heinzl bezieht sich primär auf seine Rolle am Red Carpet im vergangenen Jahr, und da nicht auf die ORF-Übertragung, sondern auf das Chaos am Red Carpet", hieß es in einer Stellungnahme. "Was die Übertragung von gestern betrifft, berichtet er von der subjektiven Meinung eines von 2,74 Millionen ORF-Sehern, die die Übertragung verfolgt haben." Das alles komme "in einem von ATV widerrechtlich mitgeschnittenen Privatgespräch" vor.

Heinzl war vergangenes Jahr selbst für die Live-Übertragung des ORF am Roten Teppich gestanden und war dort streckenweise ins Stolpern gekommen. "Wir haben niemanden", war etwa ein Zitat, das offenbar für den internen Gebrauch bestimmt war, aber via ORF-Mikros in alle Haushalte übertragen wurde. Auch Schwächen in der englischen Sprache offenbarte der Society-Löwe bei seinen Interviews.

(Ag.)

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