Italiens Innenminister Maroni spricht von einer "beispiellosen Situation". Fast zehntausend Asylwerber hätten in den vergangenen Wochen die süditalienische Insel erreicht. Italien sei dem Ansturm aber gewachsen.
Seit Beginn der Unruhen in Tunesien haben 9000 nordafrikanische Migranten die süditalienische Insel Lampedusa erreicht. Dies berichtete der italienische Innenminister Roberto Maroni in einem TV-Interview am Dienstagabend. 160 Migrantenboote landeten demnach auf der Mittelmeer-Insel. Die bisher letzten 55 tunesischen Migranten wurden am späten Dienstag von der Küstenwache aufgegriffen und in Sicherheit gebracht.
"Menschenrechte berücksichtigen"
Tunesische Bootsflüchtlinge überrennen Lampedusa
Maroni sprach von einer "beispiellosen Situation". Er versicherte jedoch, dass die Regierung einen Plan entworfen habe, um die Notstandslage Stand zu bewältigen. "Wir müssen in der Lage sein, einem weiteren, massiven Flüchtlingsstrom Stand zu halten. Dabei müssen wir auch stets die Menschenrechte berücksichtigen", kommentierte Maroni.
In den vergangenen 24 Stunden sind 21 Boote mit 1623 Menschen auf Lampedusa gelandet. Die Küstenwache hat ein weiteres Schiff mit 1836 Menschen an Bord daran gehindert, in Sizilien anzulegen.
Flüchtlingsstrom auf die italienische Felseninsel Lampedusa reißt nicht ab. Täglich kommen rund 1000 junge Männer, sie suchen Arbeit in Europa. Die ersten 5000 Menschen kamen binnen weniger Tage im Februar.
Die Lehrerin aus Düsseldorf floh vor ihrem tunesischen Exmann. Sie zahlte 2000 Euro an Menschenschmuggler und drängte sich mit ihrer Tochter und mehr als 100 anderen Menschen auf eines der Flüchtlingsschiffe.
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.