JADE: Alle unter einem Dach

JADE Alle unter einem
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JADE Austria vertritt die heimischen Junior Enterprises in der Öffentlichkeit und der internationalen Dachorganisation. Im Gegensatz zu anderen Ländern kämpft die österreichische Vertretung in erster Linie um Anerkennung für ihre Mitglieder.

„Wir sehen es als unsere Aufgabe, einen Mehrwert für unsere Mitglieder zu generieren“, definiert Martin Wieser das Selbstverständnis seiner Organisation. Den Tätigkeitsbereich teilt der Präsident von JADE Austria in drei Teile ein: „Erstens wollen wir die Bekanntheit von Junior Enterprises steigern – bei den Studenten einerseits, bei den Unternehmen andererseits. Zweitens hat die enge Zusammenarbeit auch zur Folge, dass ein gutes Netzwerk entsteht, man viele interessante Bekanntschaften macht. Drittens ist es unsere Aufgabe, die Qualität der einzelnen Junior Enterprises zu überprüfen.“ Der Kriterienkatalog werde dabei in Zusammenarbeit mit den studentischen Unternehmensberatungen (im Bild die Mitglieder aller Junior Enterprises Österreichs bei der letztjährigen Vollversammlung) ausgearbeitet und jährlich überprüft.

Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit

„Firmen, die die Kriterien noch nicht oder nicht mehr erfüllen, nennen wir Junior Inititatives. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sie die Anforderungen erfüllen, Mitglieder bei JADE Austria werden.“ Derzeit haben drei Unternehmen in Österreich diesen Status inne, vier Betriebe gelten als Junior Enterprises.
Neben Qualitätsmanagement werden aber vor allem Kriterien ausgearbeitet und kontrolliert, die gewährleisten, dass das erarbeitete Wissen im Unternehmen bleibt: „Wir achten darauf, dass das Fachwissen eines verdienten Mitarbeiters nicht verloren ist, wenn dieser aus dem Unternehmen ausscheidet“, sagt Wieser. Da fast ausschließlich Studierende in Junior Enterprises tätig sind, gibt es eine starke Fluktuation. „Drei bis vier Semester bleiben die Studenten durchschnittlich in den Junior Enterprises, dabei sind auch Auslandssemester zu berücksichtigen“, erklärt Wieser.

Junior Enterprises im internationalen Vergleich

„Österreichische Junior Enterprises sind im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld zu sehen“, sagt Wieser. „Die Enterprises sind zwar klein, arbeiten aber sehr gut und genau.“ JADE Austria habe sich im Einvernehmen mit den studentischen Unternehmensberatungen dafür entschieden, lieber weniger, dafür aber hoch qualitative Firmen haben zu wollen. Vorzeigeland ist Frankreich, hier gibt es derzeit rund 60 Junior Enterprises.

Vorzeigeland Frankreich

„In Frankreich ist dieses System schon wesentlich älter, außerdem sind studentische Unternehmensberatungen dort auch in der Politik wesentlich besser verankert. Es gibt für Junior Enterprises beispielsweise eine eigene Rechtsform“, erklärt der Präsident von JADE Austria. Manche Junior Enterprises in Frankreich und Deutschland verzeichneten Jahresumsätzen von über einer Million Euro.
In Europa gibt es derzeit etwa 220 Junior Enterprises, die jeweils in den nationalen Vertretungen von JADE zusammengefasst sind. Auch international findet das Modell der studentischen Unternehmensberatung Nachahmung. Die JADE-Schwesterorganisation „Brasil Júnior“ vereint rund 800 Junior Enterprises in Brasilien unter einem Dach.

„Bewusstsein für Junior Enterprises stärken“

Gründe, weshalb in Österreich die Junior Enterprises wesentlich kleiner sind, sieht Wieser im fehlenden Bewusstsein für diese Unternehmensform: „Unternehmer hierzulande sagen, ‚was soll mir ein Student schon sagen können’. Wenn sich jemand zu einer Zusammenarbeit entschließt, kommt er immer wieder. Junior Enterprises haben einen enorm hohen Stammkundenanteil.“

Junior Enterprises als Basis für späteren Erfolg

Für die Qualität der Arbeit der studentischen Unternehmensberatung spricht der Erfolg einiger ehemaliger Mitarbeiter von Junior Enterprises. Andreas Tschas gründete den internationalen Inkubator STARTeurope, Thomas Metzler ist mit der Produkttester-Plattform kjero erfolgreich, Markus Pichler ist Gründer und Geschäftsführer der Shoppingplattform DailyDeal Österreich & Schweiz. Viele weitere Alumni sind mittlerweile in vielen namhaften nationalen und internationalen Unternehmen tätig. Daraus ergibt sich auch das Anforderungsprofil für Bewerber: „Mitmachen kann grundsätzlich jeder Student, bei der Auswahl werden Studienerfolg, Berufserfahrung und persönliche Eignung berücksichtigt. Die finale Selektion findet in einem Assessment-Center statt.“, erklärt Wieser, und fügt hinzu: „Eine gewisse Neigung zum Unternehmertum sollte man schon haben.“

Im nächsten Teil der Serie wird mit icons die größte österreichische Junior Enterprise vorgestellt.

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