Die Einsatzkräfte wollen ein detailliertes Bergekonzept erstellen. Von den Wrackteilen des Eurocopters erhofft man sich Erkenntnisse über die Unglücksursache.
Nach der Bergung der vier Insassen des am Mittwoch in den Tiroler Achensee gestürzten Polizeihubschraubers verzögerte sich die Hebung der Wrackteile. Bei einer Einsatzbesprechung am Montag wurde entschieden, dass ein detailliertes Bergekonzept erstellt werden solle. Der Start der Aktion sei erst in der zweiten Wochenhälfte zu erwarten, erklärte ein Polizeisprecher.
Bisher war von einer Bergung durch eine umgebaute Holzwinde und Pressluftballons die Rede. Vor allem von den drei größeren Wrackteilen des Eurocopters erhoffen sich die Ermittler Erkenntnisse über die Unglücksursache. Alle Wrackteile wurden vom Verkehrsministerium beschlagnahmt. Ein Ergebnis der Flugunfallkommission dürfte erst in mehreren Monaten feststehen.
"Viele" kleine Bruchstücke
Neben den drei größeren Teilen des Eurocopters liegen am Seegrund "viele" kleine Bruchstücke. Sie befinden sich teilweise in einer Tiefe von mehr als 100 Metern, wie Aufnahmen der Schleppkameras und des eingesetzten Tauchroboters zeigten. Zur Bergung wird dann wieder der Einsatz von Tauchern notwendig.
Von der Bezirkshauptmannschaft Schwaz wurde das Platzverbot mittlerweile komplett aufgehoben. Das Westufer des Achensees war für Spaziergänger seit Samstag wieder zugänglich und wurde am Wochenende von vielen bei strahlendem Sonnenschein für einen "Lokalaugenschein" genutzt. Mit der Maßnahme hatte man versucht, Schaulustige und Journalisten von der Bergung der Toten fernzuhalten.
Am Freitagabend konnte der letzte der vier Insassen, ein 43-jähriger Schweizer Polizist, aus 106 Metern Tiefe an die Oberfläche geholt werden. Am Samstagnachmittag war das erste Begräbnis eines der Opfer im Zillertal angesetzt. Es handelte sich um den 38-jährigen Flugbergleiter, der bereits unmittelbar nach dem Unglück an der Wasseroberfläche geborgen werden konnte.
(APA)