Vermögensberater aus Grassers Dunstkreis im Visier

Buwog
Buwog(c) APA (Emanuel Mauthe)
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Die Behörde bestätigt Hausdurchsuchungen beim Vermögensverwalter von Grassers Schwiegermutter. Ein Sprecher von Wicki bejaht auch ein Treffen des Schweizers mit Grasser.

Bei den gestrigen Hausdurchsuchungen in der Schweiz und in Liechtenstein in Zusammenhang mit den Strafcausen Buwog und Meinl ist auch der Schweizer Vermögensverwalter Norbert Wicki ins Visier der Justiz genommen worden. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien bestätigte mehrere Medienberichte, dass auch bei Wicki Razzien durchgeführt wurden. Wicki gilt als Schlüsselfigur bei Grassers Geldanlagen und soll die Buwog-Provision veranlagt haben. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Grasser selber wollte sich nicht dazu äußern und verwies auf die gestrige Stellungnahme seines Anwalts, Manfred Ainedter, der erklärt hatte, dass bei den Razzien nichts Neues herauskommen werde. Wicki sei der Vermögensverwalter von Grassers Schwiegermutter in Bezug auf deren Hypo-Investment, betonte Ainedter.

Wicki eine mögliche Schlüsselfigur?

Bei Wicki wurden am Dienstag drei Hausdurchsuchungen durchgeführt: In Büros in Liechtenstein und der Schweiz sowie in seinem Schweizer Privat-Domizil, berichtete der "Kurier". Laut einem Sprecher Wickis wurden dabei "nur Dokumente mitgenommen, die längst im Akt in Wien liegen". Dass Wicki zu einer Schlüsselfigur werden könnte, hat Meischberger mit einer Eintragung in seinem Tagebuch vorausgeahnt. Ein Sprecher Wickis bestätigte gegenüber dem "Kurier", dass Ende 2009 ein Treffen Grassers in Begleitung von Meischberger-Anwalt Toifl mit Norbert Wicki stattgefunden habe.

Wicki hat laut Medienberichten für Grassers Freund Meischberger einen Teil der Buwog-Provision veranlagt und laut Ainedter für Grassers Schwiegermutter in die Kärntner Hypo Bank investiert. Die 500.000 Euro, die von Grassers Schwiegermutter Marina Giori-Lhota stammen sollen, wurden Ende 2006 in die Genussscheine der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank gesteckt - der Deal war von Tilo Berlin eingefädelt worden. Damals war Grasser noch Finanzminister, er schied mit Jänner 2007 aus dem Amt. Das Hypo-Investment landete dann über die Ferint AG, eine Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft, bei der Mandarin Group. Ihr hat Meischberger seine Zertifikate der Meinl International Power (MIP) übertragen.

(APA)

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