Die Rudolfstiftung sieht die Schuld an den Wasserschäden im öffentlichen Kanalsystem. „Wien Kanal“ widerspricht. Wie hoch der Schaden ist, könne man erst sagen, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind.
Wien. Seit Freitag acht Uhr früh herrscht in der Rudolfstiftung Normalbetrieb: Das Spital im dritten Bezirk hat die Sperre für neue Patienten, die am Mittwoch nach den unwetterbedingten Wasserschäden im Haus verhängt worden war, aufgehoben. Wie hoch der Schaden ist, könne man erst sagen, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, heißt es beim Krankenanstaltenverbund (KAV).
Das Spital treffe jedenfalls keine Schuld an den Wasserschäden in Keller, Erdgeschoß und drei (der 15) Stockwerke. Baumängel oder eine schlechte Wartung der spitalseigenen Rohre schließt man aus. Vielmehr, so die Vermutung, habe das städtische Kanalnetz die Wassermassen, die binnen kurzer Zeit fielen, „nicht verkraftet“. Durch den Rückstau quollen etwa Waschbecken im Spital über.
Dem widerspricht man bei der Magistratsabteilung „Wien Kanal“. „Das öffentliche Kanalnetz hatte im Bereich der Rudolfstiftung kein Kapazitätsproblem“, so Sprecher Josef Gottschall. „Für das Spital wurden eigene große Kanäle gebaut.“ Gottschall vermutet das Problem eher im „riesigen Privatkanalnetz“ des Spitals Zudem könnten die Kanalgitter auf den Straßen verstopft gewesen sein, wodurch die Wassermassen nicht abrinnen konnten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2011)