Viele Eltern wüssten nicht, wie sie ihre Kinder betreuen sollen. Für die Schüler sei die ferienlose Zeit bis Weihnachten ein Stressfaktor. Österreich liegt bei der Feriendauer aber im hinteren Mittelfeld.
Alle Jahre wieder kommt die Debatte zum Beginn der Sommerferien aufs Tapet: Sind neun Wochen Ferien zu viel? Oder haben sich Schüler und Lehrer eine lange Auszeit verdient? Bildungsexperten und Elternvertreter zeigten sich am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal überzeugt, dass neun Wochen zu lang seien.
Argument eins, von Elternseite: Es sei schwierig, in den Ferien eine hochwertige Betreuung für die Kinder zu finden. Viele Eltern stelle das vor große Herausforderungen, argumentierte der Vorsitzende der Pflichtschul-Elternvereine, Christian Morawek.
Zu viel Stress für Kinder
Argument zwei: Die Schulzeit von September bis Weihnachten sei für die Schüler zu lang. Das könne großen Stress verursachen, sagt Bildungspsychologin Christiane Spiel, umso mehr, da Kinder de facto keine freien Wochenenden hätten, sondern schon sonntags beginnen, die Schulwoche vorzubereiten.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat die Schulpartner (Eltern, Lehrer, Schüler) gebeten, eine gemeinsame Position zur Frage der Ferien zu erarbeiten; bis dato gibt es allerdings noch kein Papier.
Österreich hat eher kurze Ferien
Ein europaweiter Vergleich hat allerdings gezeigt, dass Österreich bei der Feriendauer im hinteren Mittelfeld liegt. Von 31 untersuchen Ländern haben immerhin 17 großzügigere Ferienregelungen für den Sommer. Nur in acht Ländern haben Kinder und Jugendliche kürzer schulfrei als in Österreich.
(Red.)