Anonymous und LulzSec: 18-Jähriger auf Kaution frei

A demonstrator wearing an Anonymous group mask attends an assembly against the Euro Pact and the
A demonstrator wearing an Anonymous group mask attends an assembly against the Euro Pact and the (c) REUTERS (Susana Vera)
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Am Montag wurde der mutmaßliche Sprecher der Hackergruppen in London auf Kaution freigelassen. Er darf keinen Computer und kein Handy verwenden.

Ein britisches Gericht hat den mutmaßlichen Sprecher der Hackergruppen Lulz Security und Anonymous auf Kaution freigelassen. Der Londoner Bezirksrichter Howard Riddle belegte den 18-Jährigen am Montag aber mit strikten Auflagen. So darf er weder einen Computer noch ein Mobiltelefon benutzen und muss sich zwischen zehn Uhr abends und sieben Uhr früh im Haus seiner Mutter in Ostengland aufhalten. Der nächste Gerichtstermin wurde für den 30. August angesetzt. Der junge Mann, der im Internet unter dem Pseudonym "Topiary" auftreten soll, war am Mittwoch auf den schottischen Shetland-Inseln festgenommen worden. Ihm wird unter anderem unerlaubter Zugang zu einem Computersystem vorgeworfen.

Lulz Security hatte sich in der Vergangenheit zu einer Reihe spektakulärer Angriffe auf Webseiten von Unternehmen wie Sony und Nintendo und den US-Geheimdienst CIA bekannt. Kürzlich knackte die Gruppe die Internetseite der britischen Boulevardzeitung "The Sun" und verbreitete eine Falschmeldung über den angeblichen Tod von Medienmogul Rupert Murdoch. Die Hackergruppe Anonymous wurde bekannt durch ihre Cyber-Attacken auf Unternehmen wie PayPal und Visa. Seit einiger Zeit gehen die Behörden verschärft gegen beide Gruppen vor. Obwohl sich Lulz Security und Anonymous unterscheiden, haben sie teilweise dieselben Mitglieder und verfassen manchmal gemeinsame Erklärungen.

Dem 18-jährigen mutmaßlichen Sprecher der Hackerorganisationen wird vorgeworfen, unter anderem am Lahmlegen der Website der britischen Behörde zur Bekämpfung organisierter Kriminalität SOCA beteiligt gewesen zu sein. Vor Gericht erschien er gelassen und bestätigte bei dem Termin lediglich seinen Namen und sein Geburtsdatum. Im Juni war bereits ein weiterer mutmaßlicher Hacker im Zusammenhang mit der SOCA-Attacke festgenommen worden. Auch er kam auf Kaution frei.

(Ag. )

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