Die Gewerkschaften stellen bei den Lohnverhandlungen den Arbeitgebern die Rute ins Fenster. Bis heute werden mehr als 400 Betreibsversammlung abgehalten.
Die Gewerkschaften erhöhen den Druck bei der Herbstlohnrunde. Bereits vor der zweiten Verhandlung am morgigen Mittwoch holen sich die Metallergewerkschaft (Pro-Ge) und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) im Laufe des heutigen Tages die Streikfreigabe vom ÖGB.
"Seit dem 5. Oktober nahmen in Länderkonferenzen in ganz Österreich etwa 2000 Betriebsräte teil. Bis einschließlich heute Abend werden mehr als 400 Betriebsversammlungen abgehalten", rechneten die Teilgewerkschaften vor. Gibt es morgen keine Einigung, dann folgen Kampfmaßnahmen, drohen die Gewerkschaften.
Zuletzt lagen die Vorstellungen weit auseinander - die Arbeitgeber boten 3,1 Prozent und eine Einmalzahlung von bis zu 200 Euro, die Arbeitnehmer wollen 5,5 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung. Dass die Gewerkschaftsvertreter ihre Lohnvorstellungen öffentlich kundgetan haben, ist ein Novum in der Herbstlohnrunde. Da sich angesichts der abschwächenden Konjunktur die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer verschlechtert, wollen sie schnell abschließen und haben bereits mit Betriebsversammlungen den Druck erhöht.
"Streik verantwortungslos"
"Eine Abhaltung von Streiks ist verantwortungslos und stellt eine eminente Gefährdung des Wirtschaftsstandortes Österreich dar", so Arbeitgeber-Chefverhandler Christoph Hinteregger. Er bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber - 3,1 Prozent Lohnerhöhung plus eine Einmalzahlung von bis zu 200 Euro - als "fair und der wirtschaftlichen Situation angemessen".
(APA)