Künftig müssen systemrelevanten Banken den US-Behörden ein "Testament" hinterlegen.
Große amerikanische Banken müssen sich als Lehre aus der weltweiten Finanzmarktkrise auf eine mögliche Pleite vorbereiten. Die US-Notenbank segnete am Montag eine endgültige Regelung zur Abwicklung von systemrelevanten Geldhäusern in einem Notfall ab. Danach müssen die Kreditinstitute eine Art Testament bei den Behörden hinterlegen. Darin zeichnen sie auf, wie sie im Falle einer Insolvenz schnell entflochten werden können. Die Banken müssen die Pläne bis Mitte Juli kommenden Jahres einreichen. Die Einlagensicherung (FDIC) hat der Regulierung bereits im September zugestimmt.
Mit dem Ja der US-Zentralbank kann die Änderung in Kraft treten. Das Papier ist Teil des Dodd-Frank-Gesetzes, mit dem die US-Regierung im vergangenen Jahr die Lehren aus dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und der daraus folgenden weltweiten Krise ziehen wollte.
Große Banken stehen in dem Verdacht, zu große Risiken auf sich genommen zu haben, in dem Kalkül, ohnehin im Notfall vom Staat aufgefangen zu werden ("too big to fail"). Dieser Leichtsinn gilt als eine Ursache der weltumspannenden Finanzkrise.
Das Gesetz verleiht der US-Regierung die Macht, Banken zu beschlagnahmen oder zu zerschlagen. Die Regelung bezieht sich auf Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 50 Milliarden Dollar.
(APA)