Irans Armeechef warnt indes die USA, Flugzeugträger zurück in den Persischen Golf zu entsenden. Doch nicht nur mit dem Westen geht Teheran auf Konfrontationskurs. Regime zieht auch intern die Daumenschrauben an.
Paris/Teheran/AG. Erdöl ist schon jetzt nicht billig: Allein am Dienstag stieg der Preis für ein Barrel Brent im Tagesverlauf von 108,35 auf mehr als 111 Dollar. Schon bald könnte das schwarze Gold um einiges teurer werden, und zwar nicht nur wegen guter Konjunkturaussichten in Indien und China. Frankreich drängt allen Drohungen aus Teheran zum Trotz auf ein Ölembargo, um den Iran vom Bau einer Atombombe abzubringen. Die EU müsse Ende Jänner die Sanktionen gegen die Islamische Republik verschärfen, sagte der französische Außenminister Alain Juppé. Präsident Sarkozy habe bereits zwei Maßnahmen vorgeschlagen: ein Einfrieren der Guthaben der iranischen Zentralbank und ein Erdölembargo.
Teheran hat damit gedroht, die Straße von Hormuz zu sperren, falls seine Ölexporte unterbunden würden. Vergangene Woche unterstrich es diese Drohungen mit einem Manöver im Persischen Golf und mehreren Raketentests. Durch die 51 Kilometer breite Meerenge am Ausgang zum Indischen Ozean werden 40 Prozent aller weltweit verschifften Öllieferungen transportiert.
Die in Bahrain stationierte fünfte US-Flotte ließ ausrichten, dass sie eine Unterbrechung der Ölversorgung nicht dulden werde. Am Dienstag kam die rhetorische Retourkutsche: Irans Armeechef Ataollah Salehi warnte die Amerikaner davor, einen Flugzeugträger, der für die Dauer der iranischen Militärübung abgezogen worden war, zurück in den Golf zu schicken. „Der Iran wird diese Warnung nicht wiederholen“, sagte Salehi.
Rafsanjani-Tochter verurteilt
Doch nicht nur mit dem Westen geht Teheran auf Konfrontationskurs. Das Regime zieht auch intern die Daumenschrauben an: Am Dienstag wurde die Tochter des früheren iranischen Präsidenten Rafsanjani wegen „regierungsfeindlicher Propaganda“ zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt und mit einem fünfjährigen Politikverbot belegt.