Syrien: Ausländische Journalisten getötet

Syrien: Ausländische Journalisten getötet
Syrien: Ausländische Journalisten getötet(c) REUTERS (Sana)
  • Drucken

Syrischen Regimegegnern zufolge sind eine US-Redakteurin und ein französischer Fotograf von einer Rakete getroffen worden.

In Syrien sind nach Angaben von Aktivisten zwei westliche Journalisten ums Leben gekommen. Sie seien am Mittwoch beim Beschuss der Stadt Homs durch syrische Streitkräfte getötet worden, berichteten das syrische Netzwerk für Menschenrechte und Augenzeugen. Es handle sich um die US-amerikanische Redakteurin Marie Colvin und den französischen Fotografen Remi Ochlik.

Das Haus, in dem sich die beiden aufgehalten hätten, sei beschossen worden. Auf der Flucht seien sie dann von einer Rakete getroffen worden. Colvin arbeitete für die britische "Sunday Times". Beide Journalisten galten als erfahrene Berichterstatter. Sie waren zuvor bereits in mehreren Kriegsgebieten gewesen.

EU verschärft Sanktionen

Die EU-Länder wollen indes am Montag bei einem Treffen der Außenminister die Sanktionen gegen Syrien verschärfen. Beschlossen werden sollen ein Landeverbot von syrischen Frachtflügen sowie Einschränkungen für den Handel mit Gold und anderen Edelmetallen, wie EU-Diplomaten am Mittwoch in Brüssel sagten.

Rotes Kreuz fordert Waffenruhe

Das Rote Kreuz hat am Mittwoch angesichts der humanitären Notlage in Syrien seine Forderung nach einer Waffenruhe bekräftigt. "Die gegenwärtige Situation macht eine sofortige Entscheidung nötig, die Kämpfe aus humanitären Gründen auszusetzen", erklärte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jakob Kellenberger.

In der umkämpften Stadt Homs und anderen Gebieten Syriens "sitzen ganze Familien seit Tagen in ihren Häusern fest, ohne nach draußen zu können, um Brot, andere Nahrung oder Wasser besorgen oder medizinische Hilfe bekommen zu können", sagte Kellenberger laut einer IKRK-Mitteilung.

7600 Tote seit Beginn der Unruhen

Nach neuesten Angaben von Menschenrechtlern sind seit Beginn der Proteste gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad mehr als 7600 Menschen in Syrien getötet worden. Unter den insgesamt 7636 Toten seien mehr als 5500 Zivilisten. Zudem sollen fast 1700 Soldaten und Sicherheitskräfte sowie fast 400 Deserteure getötet worden sein.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Brennpunkt Syrien

Der Aufstand gegen Assad

Syrian officer shows Arab league monitor weapon confiscated from what officials say were gun men, dur
Außenpolitik

USA: Militärische Hilfe für syrische Aufständische?

Die USA wollen keine Militarisierung Syriens unterstützen, allerdings könnten "zusätzliche Schritte" nicht ausgeschlossen werden.
Syrien: EU will Sanktionen verschärfenmtha
Außenpolitik

Syrien: EU will Sanktionen verschärfen

Dem deutschen Außenminister Westerwelle zufolge wird die EU kommende Woche den Druck auf das syrische Regime weiter erhöhen. Russland will indes einen Entwurf für humanitäre Hilfsmöglichkeiten einbringen.
Außenpolitik

Gehen Assads Schutzherren auf Distanz?

Immer mehr Proteste in Damaskus bringen das Assad-Regime in Bedrängnis. In der Nacht zum Dienstag war es im Zentrum von Damaskus erneut zu Protesten gekommen.
Außenpolitik

Syrien-Krise: Ein Zerstörer als Ausdruck der Freundschaft

Iranische Kriegsschiffe gehen im Hafen Tartus vor Anker. China warnt vor westlicher Einmischung und die International Crisis Group vor einem Machtvakuum, sollte Machthaber Assad gestürzt werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.