Der Rat soll Chaos in Syrien verhindern und Waffenlieferungen kontrollieren. Die Armee bringt derweil in Homs Panzer in Stellung. Wegen der schlechten Sicherheitslage zog Großbritannien seine Diplomaten ab.
Der Vorsitzende des oppositionellen Syrischen Nationalrats (SNC) verkündete am Donnerstag die Gründung eines Militärrats. Der Militärrat solle keineswegs einen Bürgerkrieg führen, sondern Chaos verhindern. Die erste Aufgabe wird sein, die von mehreren arabischen Ländern angekündigten Waffenlieferungen an die Opposition zu kontrollieren, so der Vorsitzende. Der Rat soll aus Experten bestehen. Seine Gründung sei mit der aus Deserteuren bestehenden Freien Syrischen Armee abgesprochen.
Großbritannien hat am Donnerstag all seine Diplomaten aus Syrien abgezogen. Die Botschaft in Damaskus setzte ihre Dienste aus. Als Grund wird die anhaltend schlechte Sicherheitslage genannt.
Armee bringt Panzer in Stellung
In Homs sind am Donnerstag die Kämpfe zwischen dem Militär und der Opposition weiter gegangen. Die syrische Armee hat nach Angaben von Regimegegnern versucht, das Viertel Baba Amro zu stürmen. Der Angriff konnte bisher aber von Deserteuren abgewehrt werden. Die Aktivisten berichteten von Artillerieangriffen und Panzern, die rund um das Viertel in Stellung gebracht wurden. Es sei zu Gefechten zwischen den angreifenden Truppen und Deserteuren der Freien Syrischen Armee gekommen. Baba Amro gehört zu den Hochburgen der Gegner von Präsident Bashar al-Assad und steht seit mehr als drei Wochen unter Dauerbeschuss.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, in einem Krankenhaus in Homs sei am Mittwoch ein Krankenpfleger von "bewaffneten Terroristen" getötet worden. An der türkisch-syrischen Grenze hätten sich Grenzwächter ein Gefecht mit "bewaffneten Terroristen" geliefert, die angeblich Waffen aus der Türkei ins Land bringen wollten. Wegen der Medienblockade durch die Regierung sind Berichte aus Syrien oft nicht zu überprüfen.
Der libysche Übergangsrat entschied am Mittwochabend, seine Unterstützung für den Syrischen Nationalrat (SNC) zu verstärken. Man wolle unter anderem ein Bankkonto für den SNC in Libyen eröffnen und den Oppositionellen 100 Millionen US-Dollar (rund 75 Millionen Euro) zukommen lassen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Lana.
(Ag.)