Vor drei Jahren war der Banker Julius Meinl einige Tage in Haft. Die Rekordkaution liegt noch heute gesperrt auf einem Bawag-Konto.
Am 1. April 2009 wurde Julius Meinl verhaftet, weil ihm Untreue und Anlagebetrug vorgeworfen wurde. Zwei Tage später kam er für eine Rekordkaution von 100 Millionen Euro wieder frei. Die Anwälte des Bankers fordern nun das Geld zurück, der Antrag ist bereits bei Gericht eingelangt. Das berichtete das Ö1-Mittagsjournal am Montag.
Die Kaution, die von einem unbekannten Dritten bereitgestellt wurde, liegt bis heute gesperrt und verzinst auf einem Konto der Bawag. Peter Weinzierl, Chef der Meinl Bank, findet das "absurd". Die Fluchtgefahr - die auf ein startklares Flugzeug in Schwechat und ein Anwesen in Uruguay beruht habe - sei schließlich längst widerlegt worden. Auch der Tatverdacht könne nicht besonders dringend gewesen sein, so Weinzierl. Immerhin gebe es nach drei Jahren und vier Gutachten noch keinen Prozess.
Dass das Geld verzinst wird, tröstet die Bank wenig: Ein Eckzinssatz für 100 Millionen sei keine tolle Verzinsung, so Weinzierl. Abgesehen davon schade die Kaution nicht nur der Reputation von Julius Meinl, sondern auch dem Ansehen der Bank.
(Red.)