Die radikalislamischen Salafisten haben ihre umstrittene Verteilung kostenloser Koran-Exemplare in Deutschland fortgesetzt. Der Verfassungsschutz ortet die Geldgeber in Saudi-Arabien oder Katar.
Der deutsche Verfassungsschutz geht davon aus, dass die Koran-Aktion der radikalislamischen Salafisten von ausländischen Geldgebern finanziert wird. Der Chef der Landesverfassungsschutzes in Niedersachsen, Hans-Werner Wargel, geht gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" davon aus, "dass es externe Geldgeber gibt".
Nach dem Bericht haben die Salafisten 300.000 Euro im Voraus an jene Ulmer Druckerei überwiesen, die 300.000 Korane für die Organisation druckte. Der Verfassungsschutz vermutet die Geldgeber in Saudi-Arabien oder Katar. Es gebe Erkenntnisse, dass bereits in der Vergangenheit Geld von der Arabischen Halbinsel an das salafistische Netzwerk in Deutschland überwiesen worden sei.
Am Samstag haben die Salafisten die umstrittene Verteilung kostenloser Koran-Exemplare in mehreren deutschen Großstädten fortgesetzt. Sicherheitskreise warnen, dass unter dem Deckmantel der an sich unstrittigen Verteilung des heiligen Buches der Muslime radikalisierter Nachwuchs geworben werden soll. Der Initiator der Koran-Aktion, Ibrahim Abou-Nagie, hatte Andersgläubigen gedroht: "Christen und Juden kommen in die Hölle, wenn sie den Islam nicht annehmen."
Auch in Österreich soll es bereits solche Verteil-Aktionen gegeben haben (DiePresse.com berichtete).
(Ag.)