Der Betriebsübergang zur Regionaltochter Tyrolean soll verhindert werden. Bordbetriebsratschef Karl Minhard hat ein neues, leicht modifiziertes Verhandlungspaket geschnürt. Airline-Spitze bleibt allerdings hart.
Wien/Eid/Red. Im monatelangen Poker um ein Sparpaket bei der AUA versucht der Bordbetriebsrat noch ein Atout aus dem Ärmel zu schütteln – obwohl der Betriebsübergang auf die Regionaltochter Tyrolean schon beschlossen ist. Bordbetriebsratschef Karl Minhard hat ein neues, leicht modifiziertes Verhandlungspaket geschnürt. Am Montag wurde dies bei einer Betriebsversammlung den AUA-Piloten und -Flugbegleitern präsentiert. Die haben sich dafür ausgesprochen, dass noch einmal verhandelt wird.
Das Paket wurde Montagnachmittag dem Vorstand vorgelegt. Ab Donnerstag will Minhard seine Kollegen zur Abstimmung bitten. Schon vor einer Woche war diese Vorgangsweise geplant gewesen, sie war dann aber nicht zustande gekommen. „Ich glaube, dass wir jetzt ein ausgewogenes Angebot vorlegen“, gab sich Minhard nach der Versammlung optimistisch.
Keine Verhandlungen
Die Haltung der AUA-Spitze ist klar: „Wir verhandeln nicht noch einmal“, so AUA-Sprecher Peter Thier. Der Betriebsübergang zur Tyrolean sei als „Plan B“ zu einem deutlich kostengünstigeren AUA-KV lange genug diskutiert und angekündigt worden. Außerdem habe schon der AUA- und der Lufthansa-Aufsichtsrat den Betriebsübergang beschlossen. Heute, Dienstag, stimmt darüber auch die Lufthansa-Hauptversammlung ab. Das muss sie laut Satzung, weil der Wert der AUA-Flugzeuge, die bei der Zusammenlegung des Flugbetriebs zur Tyrolean „verschoben werden“ würde, eine bestimmte Marke überschreitet.
Die nach dem alten AUA-KV beschäftigten Piloten waren zuletzt bereit, Gehaltseinbußen (inkl. Überstunden) von bis zu 50 Prozent hinzunehmen. Allerdings spießte sich die Einigung mit der Airline-Führung an der Besteuerung der von der AUA angebotenen einmaligen Abschlagszahlung. Auch das soll mit der Finanz geklärt worden sein.