Der Ex-General Mladic soll an der Umsetzung eines "ethnisch gesäuberten Staats" mitgeholfen haben. Die Verhandlung wurde wegen formaler Fehler der Staatsanwaltschaft beendet. Die Weiterführung ist offen.
Der Prozess vor dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien (ICTY) gegen den ehemaligen Militärchef der bosnischen Serben Ratko Mladic ist am Donnerstag fortgesetzt worden.
Allerdings dauerte die Verhandlung nur kurz: Nach der Verlesung der Anklageschrift wurde die Sitzung geschlossen. Die Fortführung des Verfahrens sei wegen formaler Fehler der Staatsanwaltschaft jedoch noch offen, berichtete der Vorsitzende Richter, Alphons Orie, vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Eigentlich sollte die Beweisaufnahme am 29. Mai beginnen. Das Gericht werde einen neuen Termin festlegen. Wann das geschehen werde, sagte der Richter nicht.
Zuvor hatte der Ankläger betont, dass Mladic von der politischen Führung der bosnischen Serben im Mai 1992 mit der Aufgabe beauftragt worden sei, den Plan zur Errichtung eines "ethnisch gesäuberten serbischen Staates" auf dem Gebiet Bosniens umzusetzen. Die Anklage belastet Mladic in elf Punkten unter anderem für das Massaker in Srebrenica, wo von bosnisch-serbischen Truppen im Juli 1994 mehr als 7000 bosniakische Männer vor Augen der Blauhelmen aussortiert und später ermordet wurden. Es geht um das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Der frühere serbische General Ratko Mladic muss sich wegen Völkermordes vor einem UN-Tribunal verantworten. Mit erhobenen Daumen betrat er das Gericht. Während den Ausführungen des Klägers fing er immer wieder an zu klatschen.
Der Haager Angeklagte wurde vor knapp einem Jahr in Serbien festgenommen. Dort gilt er als "wichtige historische Persönlichkeit". Der Prozess könnte zur Aufarbeitung beitragen.
Die Verlesung der Anklageschrift im Prozess gegen den früheren Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, soll sechs Stunden dauern. Einige Auszüge aus dem Dokument.
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