ORF-Standort: Arbeitsgruppe quittiert den Dienst

ORF-Standort: Arbeitsgruppe lehnt St. Marx ab und legt Arbeit nieder
ORF-Standort: Arbeitsgruppe lehnt St. Marx ab und legt Arbeit nieder (c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Arbeitsgruppe des Stiftungsrats kann sich Wrabetz' Präferenz für einen Neubau am Standort St. Marx nicht anschließen. Die vorgelegten Zahlen seien "weder schlüssig noch vergleichbar".

Die Arbeitsgruppe des ORF-Stiftungsrats zum Thema Standort hat ihre Arbeit am Montagabend niedergelegt. "Die bis heute durch die Geschäftsführung vorgelegten Berechnungen und Unterlagen in der Frage der Wiener Standorte des ORF machen es der Arbeitsgruppe unmöglich, dem Plenum des Stiftungsrates eine Empfehlung zu geben", teilten die Mitglieder der Arbeitsgruppe nach einer Sitzung mit.

Die ORF-Geschäftsführung habe "trotz mehrfacher Aufforderungen durch das Plenum des Stiftungsrates und die Arbeitsgruppe keinen begründeten Standortvorschlag unterbreitet. Die vorgelegten Zahlen waren nach Ansicht der Arbeitsgruppe weder schlüssig noch vergleichbar." ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz habe sich in der Sitzung zu einer Präferenz für einen Neubau am Standort St. Marx bekannt. "Dieser Präferenz konnte die Arbeitsgruppe mehrheitlich nicht folgen." Die Arbeitsgruppe hat ihre Tätigkeit damit eingestellt.

Wrabetz könnte freilich trotz der Ablehnung von St. Marx durch die Arbeitsgruppe in der nächsten Stiftungsratssitzung den Antrag auf Umzug an einen neuen Standort stellen. Eine Mehrheit dafür scheint aus heutiger Sicht allerdings auch dort unwahrscheinlich. Wie es nun mit den Wiener ORF-Standorten und der Sanierung der ORF-Zentrale am Küniglberg weitergehen soll, bleibt vorerst unklar.

Für einen Standortwechsel des ORF nach St. Marx hatte sich in der Vergangenheit vor allem die Gemeinde Wien mit der Wiener SPÖ im Rücken ausgesprochen. Bei ersten Berechnungen stellten sich die ehemaligen Schlachthofgründe in Wien-Landstraße jedoch als teuerste Variante heraus. Bei weiteren detaillierteren Kalkulationen war St. Marx dann plötzlich knapp vor einem zentralen Standort am Küniglberg am kostengünstigsten, in einer erst am Wochenende nachgelieferten Bilanzbetrachtung aber wieder deutlich teurer als die Küniglberg-Variante.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kommentare

Zieht, wohin ihr wollt! Aber zieht!

Die Standortdebatte zeigt einmal mehr, was das größte Dilemma des ORF ist: Die Politik führt ihn an der kurzen Leine.
Haeupl Umzug nach Marx
Medien

Häupl: St. Marx "wäre gut für den ORF"

Wiens Bürgermeister hofft auf eine Ansiedlung im dritten Bezirk. Indes beklagte ORF-General Wrabetz das "Herummäkeln" der Arbeitsgruppe an den Zahlen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.