Die USA wollen den Aufständischen "Möglichkeiten der Kommunikation" geben. Russland warnte indes vor neuen Sanktionen gegen das syrische Regime. Eine Absetzung von Präsident Assad komme nicht in Frage.
Im Syrien-Konflikt sind neue Details über die Rolle der USA aufgetaucht. Sie sollen die syrischen Aufständischen mit Kommunikationstechnik ausstatten, um mehr Informationen über die Lage in dem Land zu erhalten. Dies sei Teil der Bemühungen Washingtons, zur freien Nutzung des Internets in der Welt beizutragen, sagte Außenamtssprecherin Victoria Nuland in der Nacht auf Freitag. Die USA bemühten sich, "jenen zu helfen, die unter der Regierung leiden und keine Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander haben".
Um welche Hilfen es sich genau handelt, sagte Nuland nicht. Eine mit dem Vorgang vertraute Quelle berichtete jedoch, es würden unter anderem mit dem Satellitenortungssystem GPS ausgestattete Mobiltelefone verteilt, über die "Stätten der Gräueltaten registriert" werden könnten.
Russland lehnt Regimewechsel ab
Großbritannien forderte am Freitag indes schärfere Maßnahmen des UN-Sicherheitsrats. "Wir sehen Tag für Tag neue Massaker in Syrien", sagte Mark Lyall Grant, britischer Botschafter bei den Vereinten Nationen. Für die Umsetzung des Sechs-Punkte-Friedensplans des Sondergesandten Kofi Annan bleibe nicht mehr viel Zeit. Daher müssten alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, dem Vorhaben doch noch zum Erfolg zu verhelfen.
Russland warnte die USA dagegen vor einem militärischen Alleingang. Einmal mehr stemmte sich das Land am Freitag auch gegen Verhandlungen über einen Rücktritt des umstrittenen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. "Der Weltsicherheitsrat wird keinen Sanktionen zustimmen, die zu einem Regimewechsel führen", sagte Außenminister Sergej Lawrow. Russland werde mit dem Westen nicht über einen "politischen Wechsel" in Syrien verhandeln.
Der syrische Staatschef lässt in Syrien seit Mitte März 2011 einen Volksaufstand gegen seine Regierung blutig niederschlagen. Inzwischen gibt es zunehmend Kämpfe zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Rebellen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London wurden bisher auf beiden Seiten mehr als 14.000 Menschen getötet.
(Ag./Red.)