Fünf von sieben Mandataren wollen der Liste Jetzt von Peter Pilz den Rücken zukehren. Die letzten Tage erinnerten an die einstigen „Kinderkrankheiten“ der Partei: an Intrigen und Streitereien.
Wien. Eigentlich, sagte Peter Pilz am Mittwoch, sei er nur von einer der fünf Personen enttäuscht, die seinem Klub den Rücken zukehren. Pilz war extra aus dem Parlament in sein Parteibüro in der Wiener Löwelstraße gespurtet, um dieser Enttäuschung bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz medienwirksam Luft zu machen. Dass Alma Zadić vor der Nationalratswahl die Liste – und den Parlamentsklub – Jetzt verlassen würde, ärgerte Pilz demnach deshalb besonders, weil sie die Partei nicht vorab von ihrem Schritt informiert habe. Dabei habe man doch vereinbart, dass „junge Frauen“ die Partei weiterführen sollten.
„Junge Frauen“, die nun gehen. Denn auch die Abgeordnete Stephanie Cox will nicht mehr. Zadić, die im U-Ausschuss zur Causa um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung mit ihrem Engagement aufgefallen war, wechselt nun zu den Grünen. Zu jener Partei also, aus der Pilz selbst vor zwei Jahren ausgeschieden war.
Damit schließt sich gewissermaßen ein Kreis. Die ursprüngliche Liste Pilz entstand aus der Schmach, dass Pilz bei den Grünen auf den hinteren Rängen Platz nehmen sollte. Und jetzt steht sie – als Liste Jetzt – vielleicht vor dem Ende, weil die Abgeordneten das sinkende Schiff verlassen.
So scheint es zumindest. Nur Daniela Holzinger, einst SPÖ-Mandatarin, stellte sich am Mittwochabend öffentlich hinter Listengründer Pilz.