Wer das Klima schützen will, darf keine Tiere mehr essen?
Klimaschutz

Kein Fleisch ist auch keine Lösung

Wer das Klima schützen will, darf keine Tiere mehr essen? Stimmt nicht, sagt eine neue Studie der Johns-Hopkins-Universität. Wenig Fleisch auf dem Teller ist oft besser als gar keines.

Wien. Persönlicher Verzicht steht gerade hoch im Kurs. Promis drängeln sich vor den Mikrofonen, um zu erzählen, warum sie zur Rettung des Planeten kein Fleisch mehr essen. Microsoft-Milliardär Bill Gates steckt sein Geld in Firmen wie den US-Konzern Beyond Meat. An der Börse feiern Durchschnittsanleger das Unternehmen ab, das leistbares Fleisch aus dem Labor verspricht. Politiker denken laut über Fleischsteuern nach, um den Konsum zu dämpfen. Und Umweltschützer werden nicht müde, den Abschied vom Steak als ultimativen Beitrag von jedem und jeder Einzelnen im Kampf gegen die Erderwärmung einzufordern.
Aber ist das der richtige Weg?

Nicht unbedingt, schreiben Forscher vom Johns Hopkins Center for a Livable Future in einer aktuellen Studie. Die Wissenschaftler haben sich angesehen, wie sich eine Umstellung hin zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung in 140 Ländern auf Wasserverbrauch und Weltklima auswirken würde. Ergebnis: Die Forderung nach einem kompletten Verzicht auf Fleischprodukte greift meist zu kurz. Wer selten und gezielt Tiere isst, hilft dem Planeten mitunter mehr als Vegetarier.

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