Aruba, eine touristische Erfolgsgeschichte in der Karibik

Caribbean Style. Passatwolken, weißer Sand und ein türkises Meer.
Caribbean Style. Passatwolken, weißer Sand und ein türkises Meer. (c) Jeroen Lucas
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Einst von den Spaniern „unnütze Insel“ genannt, hat sich das Eiland der Kleinen Antillen nach oben gearbeitet.

„One Happy Island" ist der Leitspruch jener kleinen Sandinsel nördlich von Venezuela, die sich von allen Karibikinseln wahrscheinlich am geschicktesten vermarktet. „One Happy Island" liest man auf den hellblauen Nummerntafeln der Autos. Der „caribbean style", Mischung aus Passatwind, weißem Sand und Pelikan in türkisem Wasser, erledigt die übrige Werbung. Aruba, das A der ABC-Inseln – Aruba, Curaçao, Bonaire – fungiert als „Autonomes Land im Königreich Niederlande". Die 102.000-Einwohner-Insel war bis 1985 Teil der Niederländischen Antillen (existierten ab 1948, lösten sich 2010 auf) und erarbeitete sich in den letzten Jahrzehnten einen beträchtlichen Wohlstand. Durchschnittsbürger verdienen um die tausend US-Dollar pro Monat, Gesetzgebung und Sozialsystem funktionieren wie auf kaum einem Inselterritorium vergleichbarer Größe, nur ein Prozent Arbeitslosigkeit. Doch obwohl der Weiße-Strand-Tourismus der Hotelketten mit seiner Honeymoon- und Hochzeitsindustrie einen festen, kitschigen Fußabdruck auf Aruba hält, bewahrt sich dieses Eiland nicht nur wegen der unterschiedlichen Küsten – eine hellsandige, eine felsig-wilde – seinen Reiz. Die brutalere Küste mit ihren Kalkformen ist kaum zu beschwimmen, Profis verwenden sie zum Surfen und Caretta-Schildkröten zum Ablegen ihrer Eier.

Autonom. Aber ein Land im Königreich Niederlande: Aruba.
Autonom. Aber ein Land im Königreich Niederlande: Aruba. (c) Kenny Theysen

Amerikanisierter Traum. Die westlichste Insel der Kleinen Antillen ist keine Riesin, 30 Kilometer lang, neun Kilometer breit, doch sie hat Charme – auch industriellen. 1928 ging Rockefellers Ölraffinerie in Betrieb. „We were completely americanised", erzählt Patrick, der für die lokalen ABC-Tours Jeepfahrten in den Nordteil anbietet, „since then, we turned into the American Dream." Seine Elterngeneration wollte für das internationale Öl arbeiten, nicht mehr als Aloe-Bauern, und legte sich einen neuen Lifestyle zu. Bis vor vier Jahren wurde raffiniert, heute ist die Fabrik ein Rostgebilde mit Garagenfunktion für Hochseetanker.

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